Abu Dhabi 01.03.2024 – Die 13. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) wurde heute erneut verlängert nachdem auch intensive Diskussionen und Bemühungen keine bedeutenden Fortschritte erzielen konnte. Insbesondere in den Bereichen Agrar- und Fischereipolitik blieb ein signifikanter Fortschritt aus, weil die Interessengegensätze zwischen Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern zu groß sind. Nicht einmal für Abkommen, die nur noch ein Teil der WTO-Mitglieder abschließen wollen, reichte der politische Wille aus.
„Wieder zeigt sich, dass Industrieländer, aber auch Schwellenländer kaum noch Interesse an einem alle Länder einbeziehenden regelbasierten Welthandelssystem haben. Von einer Entwicklungsrunde zugunsten der ärmsten Länder redet niemand mehr. Sie werden am Ende zur Zustimmung zu einem Fischereiabkommen gedrängt, das den großen Fangflotten Chinas, der EU oder Russlands weiter erlaubt “nachhaltig” ihre Gewässer zu plündern,“ sagt Francisco Mari, Fischereiexperte bei Brot für die Welt.
Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt & Entwicklung: „Angesichts massiver geopolitischer Spannungen ist es ein Wert an sich, dass multilaterale Konferenzen überhaupt noch stattfinden. Dass die Globalisierung politisch gesteuert werden muss, steht außer Frage. Aber die Zeiten sind vorbei, wo der Westen dem Rest der Welt seine Interessen aufdrücken konnte. Immer selbstbewusster treten die Länder des Südens auf. Die multipolare Welt ist Realität. Handelspolitik darf nicht zur Geisel der Geopolitik werden.“
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