Positionspapier der AG Landwirtschaft & Ernährung des Forums Umwelt und Entwicklung zur German Food Partnership (GFP)
Die „German Food Partnership“ (GFP) wurde auf Bestreben führender deutscher Unternehmen unter Schirmherrschaft des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Juni 2012 als „Deutsche Initiative für Agrarwirtschaft und Ernährung in Schwellen- und Entwicklungsländern (DIAE)“ gegründet. Im Januar 2013 wurde diese in GFP unbenannt. Sie bringt private und öffentliche Akteure zusammen und möchte Projekte zum Aufbau von Wertschöpfungsketten für Grundnahrungsmittel und zur Erhöhung der landwirtschaftlichen Leistungsfähigkeit in Schwellen- und Entwicklungsländern implementieren. Dadurch sollen Bauern und Bäuerinnen einen besseren Zugang zu Betriebsmitteln, Märkten und Nahrungsmitteln erhalten, mit dem Ziel, Hunger und Armut zu reduzieren.
Aus Sicht des Forums Umwelt und Entwicklung besteht viel eher die Gefahr dass Kleinbauern und -bäuerinnen zu Anhängseln der Geschäfts- und Agrarmodellen des Agribusiness werden. Alternative, von Kleinbauern und -bäuerinnen selbst vorgeschlagene Strategien für Investitionen in die Landwirtschaft und zur Hunger- und Armutsbekämpfung werden von der GFP ignoriert und weiter marginalisiert. Zugleich wird über die Initiative ein „neues“ Entwicklungsmodell etabliert, das einerseits die Rolle der Privatwirtschaft überbetont und sich andererseits von dem Anspruch verabschiedet die Ärmsten der Armen zu erreichen. Denn die vom Agribusiness angebotenen Lösungsansätze, richten sich nur an eine kleine Gruppe relativ besser gestellter kleinbäuerlicher Betriebe.
Für das Forum Umwelt und Entwicklung ist daher der entwicklungspolitische
Mehrwert der GFP nicht zu erkennen. Es fordert deshalb die Bundesregierung auf die GFP zu beenden.
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