In der Welthandelsorganisation (WTO) wird über ein neues Agrarabkommen verhandelt. Obwohl die Doha-Erklärung eine “Entwicklungsrunde” versprochen hatte, drohen die Anliegen der Entwicklungsländer, insbesondere die der Armen und Hungernden in diesen Ländern, unter den Tisch zu fallen. Das Rahmenabkommen des Allgemeinen Rats vom 1. August 2004, auch Juli-Rahmenabkommen genannt, offenbart grundsätzliche Defizite und macht einen Erfolg im Sinne der Armuts- und Hungerbekämpfung, des Menschenrechts auf Nahrung, der internationalen und sozialen Gerechtigkeit sowie der globalen ökologischen Herausforderungen unwahrscheinlich. Das Rahmenabkommen von 2004 konnte bisher nicht weiter entwickelt werden. Die Interessenskonflikte erscheinen unvereinbar und der Prozess läuft auf eine weitere Liberalisierung des Agrarhandels hinaus, die kaum Rücksicht auf soziale und ökologische Faktoren nimmt und eine Vielzahl von Bauernfamilien in den Entwicklungsländern und auch in Europa in ihrer wirtschaftlichen Existenz gefährdet.
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