Der internationale Agrarhandel steht immer mehr im Zeichen der Globalisierung: Die Konkurrenz auf dem Weltmarkt ist groß wodurch fragwürdige industrielle Agrarproduktionsmethoden begünstigt und die durch Kleinbauern sichergestellte Ernährungssicherheit vieler Entwicklungsländer gefährdet werden. Es besteht also Handlungsbedarf.
Doch wie entstanden die gegenwärtigen Strukturen? Die ursprüngliche Theorie des freien Weltmarktes sowie die Entstehung, Aufgaben und Struktur der WTO, aber auch Kritik und der problematische Aspekt der Umwelt im Rahmen der WTO geben einen Einstieg in das komplexe Geflecht.
Der WTO-Vertrag des Abkommens über Landwirtschaft (AoA, Agreement on Agriculture), der für 6 Jahre, von 1995 bis 2001 ausgerichtet ist , setzte sich zum Ziel den Protektionismus besonders der Industrieländer im Bereich des Marktzugangs, der internen Agrarstützung und des Exportswettbewerbes zu verringern. Der Vertrag, der im wesentlichen die heutige Struktur der internationalen Agrarmärkte beeinflusst hat, hat die Lage der Entwicklungsländer wenig verbessert. Die Industriestaaten haben umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen bezüglich ihrer Subventionen vorgenommen und diese dabei eher noch erhöht.
Ab dem Frühjahr 2001 treten die Neuverhandlungen der Agrarvereinbarungen in ein ernsthaftes Stadium. Die deutschen NRO, die sich im Forum Umwelt und Entwicklung zusammengeschlossen haben, formulieren – resultierend aus den Erfahrungen der letzten Jahre ? Forderungen an das AoA. “Nicht-handelsbezogene-Anliegen” wie die Vorzugs- und Sonderbehandlung der Entwicklungsländer, die Ernährungssicherheit und der Umweltschutz sollen im Vordergrund stehen. Ziel ist ein ganzheitlicher sozialer Ansatz und damit eine globale “soziale” Marktwirtschaft zu ermöglichen.
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