Knapp 60 zivilgesellschaftliche Organisationen fordern in dem Appell “Transformation
by Design not by Disaster” einen gesetzlich verankerten Ressourcenschutz. Die jetzige Ampelregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag ein Möglichkeitsfenster geschaffen, in dem sie die Senkung des primären Ressourcenverbrauchs einleiten könnte. Doch ein Jahr nach Amtsantritt hat sich beim Ressourcenschutz wenig getan.
Der durchschnittliche Verbrauch an metallischen, fossilen, mineralischen und nachwachsenden Ressourcen ist in Deutschland viel zu hoch. Die ökologischen und sozialen Folgen, die daraus entlang der Wertschöpfungskette resultieren, können nicht mehr abgefedert werden. Der viel zu hohe Verbrauch geht insbesondere auf Kosten der Menschen in den rohstoffproduzierenden Ländern des Globalen Südens sowie zukünftiger Generationen. Der hohe Ressourcenverbrauch von Ländern des globalen Nordens geht oft mit Menschenrechtsverletzungen andernorts einher und manifestiert dabei globale Ungerechtigkeiten. Durch globale Asymmetrien werden bei der Ressourcenförderung werden koloniale Muster manifestiert.
In ihrem Appell zeigen die Organisationen für vier große industriell genutzte Stoffströme, dass ein “Business-as-usual” bei der Ressourcennutzung zwangsläufig in die Sackgasse führt. Eine Ressourcenwende ist dringend notwendig. Deutschland hat als eines der Länder mit dem größten Ressourcenverbrauch pro Kopf hier eine besondere Verantwortung. Um dem gerecht zu werden, fordern die Organisationen u.a., dass Deutschland seinen Pro-Kopf-Verbrauch von nicht-nachwachsenden Rohstoffen bis 2050 auf sechs Tonnen pro Jahr senken muss. Der Verbrauch von nachwachsenden Rohstoffen muss auf zwei Tonnen pro Person und Jahr verringert werden. Das bedeutet eine Reduktion um 85 bzw. 44 Prozent.
Hier geht es zum Download des gesamten Appells.