Diese Broschüre, gemeinsam herausgegeben von FIAN, dem Forum Umwelt und Entwicklung und der Welthandelskampagne ‚Gerechtigkeit Jetzt!’ befasst sich mit der heiklen Frage, wem der von vielen Parteien propagierte Weltfreihandel eigentlich nützt und wo die Probleme liegen.
Die Entwicklungsländer haben in den 90er Jahren einen Nahrungsmittelimportanstieg um 115% zu verzeichnen, bei Schwankungen zwischen 30% (Kenia) und 168% (Indien).
Der Maisimport der Philippinen erhöhte sich beispielsweise von 208.000 Tonnen 1995 auf 558.000 Tonnen 1996. Gleichzeitig ging in den 90er Jahren die Anbaufläche auf den Philippinen für Mais um ein Fünftel zurück. Der Anteil der Menschen, die im Agrarsektor arbeiten, ging von 11.29 Mio auf 10.85 Mio zurück.
Seit 2000 sind die Entwicklungsländer Nettoimporteure für landwirtschaftliche Produkte. Das bedeutet für diese Länder eine massive Schwächung ihrer eigenen Märkte, was wiederum zu Armut führt, wobei besonders die Frauen betroffen sind.
Ein großer Teil dieser Entwicklung ist den bisherigen Freihandelsabkommen zu verdanken. Diese waren ursprünglich dazu gedacht, den Export der Entwicklungsländer zu steigern und so den Wohlstand dieser Länder zu erhöhen. Bis jetzt haben diese Abkommen die Armut nur noch vergrößert. Warum ist das so?
Diese Frage lässt sich vor allem klären, wenn man nach den tatsächlichen Gewinnern suchen. Diese sind nicht etwa auf den Bauernhöfen Europas zu suchen. Die großen Gewinner sind die Agrarkonzerne des Westens, die durch die Subventionspolitik ihrer Ursprungsländer sehr gut verdienen. Denn insgesamt gesehen haben die Industrieländer ihre Märkte weitaus weniger geöffnet als die Entwicklungsländer.
Das Menschenrecht auf Nahrung wird zur Zeit zugunsten des “Rechtes auf freien Handel” einfach übergangen. In dieser Broschüre wird eine Umkehrung der Verhältnisse gefordert: “Menschenrecht vor Handelsrechte”.
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