FIAN, Weltladen Dachverband, Germanwatch, Agrecol, Forum Umwelt und Entwicklung, EED, NABU, BUND, Naturland, Euronatur, Misereor
Initiator: Forum Umwelt und Entwicklung, Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Ernährung
Zusammenfassung unserer Vorstellungen einer Zuckermarktordnungsreform
1.) Wir befürworten einen kontingentierten Marktzugang für die “am wenigsten entwickelten Länder” (LDC) entsprechend der Vorschläge, die die LDC selbst vorgetragen haben.
2.) Daraus ergibt sich: Wir halten an einer mengenregulierten Zuckerproduktion in der EU mit Hilfe von Produktionsquoten bis 2019 fest.
3.) Die Produktionsmengen müssen erheblich gesenkt werden auf einen Anteil von höchstens 90 % der Selbstversorgung in der EU.
4.) Der Export von direkt oder indirekt subventioniertem Zucker muss eingestellt werden, auch der Reexport von Präferenzzucker.
5.) Die AKP-Quoten müssen nach der Bedürftigkeit der Länder überdacht und neu verteilt werden.
6.) Die Vergabe von bevorzugten Lieferrechten an Entwicklungsländer und die Förderungen durch die öffentliche Entwicklungshilfe müssen strikt an soziale und ökologische Mindestbedingungen geknüpft werden.
7.) Die Bundesregierung muss ihr Bemühen um verbindliche Sozial- und Umweltstandards für die internationale Zuckerwirtschaft auf allen Ebenen verstärken (ILO, ISO, WTO, OECD).
8.) Das EU-interne Quotensystem muss an wesentlichen Stellen reformiert werden.
9.) Die marktbeherrschende Stellung der Konzerne der europäischen Zuckerwirtschaft muss eingegrenzt werden.
10.) Für die Quotensenkung der Zuckerbauern soll eine Kompensation in Form der Einbeziehung der Zuckerrübenflächen in die entkoppelten Flächenprämien erfolgen.
Berlin/Bonn, d. 15.06.04
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