21. März 2002   Europäisches Netzwerk fordert mehr Demokratie und weniger Markt in der Wasserversorgung.
Anläßlich des Weltwassertages 2002 initiieren Umwelt- und Entwicklungsorganisationen, kommunale Wasserwerke aus der Schweiz, Österreich und der Bundesrepublik Deutschland zusammen mit der Europäischen Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (EPSU) ein gemeinsames Netzwerk, um den Status des Wassers als öffentliches Gut zu verteidigen. Das Europäische Netzwerk Wasser sieht in der Privatisierung und Liberalisierung der Wasserwirtschaft eine fatale Begünstigung des Profitstrebens zu Lasten des Gemeinwohls. “Wasser braucht den Schutz des Völkerrechtes”, sagt Rosmarie Bär von der Arbeitsgemeinschaft der Schweizer Hilfswerke. “Unsere Regierungen sollten sich in Johannesburg für die Ausarbeitung einer völkerrechtsverbindlichen Konvention einsetzen, die das Recht auf Wasser für alle festschreibt und Wasser als gemeinschaftliches Gut schützt.”Jan Willem Goudriaan, stellv. Generalsekretär der 10 Millionen Mitglieder starken EPSU meint dazu: “Wir müssen den Start eines weiteren Liberalisierungsgroßprojekts verhindern.
Privatisierungserfahrungen in vielen Teilen der Welt zeigen, daß Liberalisierung zu steigenden Preisen führt.” Das Netzwerk hält eine Stärkung von Demokratie und kommunaler Selbstverwaltung sowie die Förderung der Öffentlichkeitsbeteiligung für unerlässlich, um zu zukunftsfähigen Lösungen für die nachhaltige Wassernutzung der Menschen, in wasserarmen wie in wasserreichen Ländern, zu gelangen. “Der Raubbau an Ressourcen geht einher mit der Beeinträchtigung von Feuchtgebieten und Gewässern und führt zur langfristigen Vernichtung von Lebensgrundlagen für Mensch und Umwelt.” Michael Bender vom bundesdeutschen Netzwerk Wasser führt weiter aus: “Dagegen spielt die Verfügbarkeit von an die lokalen Bedingungen angepaßten, ressourcen- und kostensparenden sanitären Einrichtungen eine entscheidende Rolle nicht nur für der Reduzierung der Umweltverschmutzung, sondern auch bei der Eindämmung von Krankheiten und Seuchen.
“Nur wenn sich die Wassernutzung neben wirtschaftlichen Gesichtspunkten auch gleichrangig an den lokalen ökologischen und sozialen Rahmenbedingungen orientiert, ist es möglich auftretende Nutzungskonflikte regional zu lösen, um unser Lebensmittel Wasser auch für zukünftige Generationen zu sichern. “Wasser darf nicht zu einem Spekulationsobjekt für Großkonzerne werden”, fordert Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Umweltdachverbands in Österreich.
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