Lebensmittel sind lebensnotwendig. Das Recht auf Nahrung ist ein Menschenrecht von fundamentaler Bedeutung. Gerade in schwierigen Zeiten zeigt sich, wie wichtig eine stabile und krisensichere Versorgung mit vielfältigen und gesunden Lebensmitteln für eine gute Ernährung ist. Die Corona-Krise offenbart Probleme überall dort, wo systemrelevante Produkte nicht dezentral hergestellt werden. Je stärker Lebensmittelproduktion, -verarbeitung und –handel lokal und regional organisiert bzw. diversifiziert sind, desto krisensicherer ist die Lebensmittelversorgung. Handelsbeziehungen müssen nun überdacht werden, sowohl auf internationaler als auch auf nationaler Ebene. Ohne ein Ende von Agrardumping, von unfairen Handelspraktiken im Lebensmittelhandel und von einem ruinösen Preiswettbewerb wird es keine nachhaltige und krisensichere Versorgung mit fair und ökologisch produzierten Lebensmitteln geben können. Die Umsetzung der EU-Richtlinie (2019/633) zu unlauteren Handelspraktiken in Deutschland bietet eine Chance, fairere und langfristig angelegte Lieferbeziehungen zwischen den verschiedenen Akteuren vom Acker bis zum Teller zu ermöglichen.
Ihre Umsetzung sollte im Rahmen einer umfassenden Strategie zur solidarischen Regionalisierung einer sozialverträglichen und ökologischen Landwirtschaft erfolgen. Mit der Agrarökologie inkl. Ökolandbau bestehen Ansätze, die Formen der ökologischen und solidarischen Landwirtschaft bzw. faire Vermarktungsnetzwerke fördern.
50 Organisationen haben zusammen ein Papier verfasst für mehr Fairness im Lebensmittelhandel.