Weil die industrielle Tierproduktion zur genetischen Einfalt neigt, wird sie künftig verstärkt auf die traditionellen Rassen angewiesen sein. Das Interesse der Industrie und der Forschung an den nützlichen Eigenschaften dieser Rassen steigt; Patentanmeldungen sind absehbar. Ein Drittel dieser Rassen steht vor dem Aussterben oder ist bereits verloren. Für mehrere Hundert Millionen Menschen im Süden bilden traditionelle Nutztierrassen und Tierproduktionssysteme eine unverzichtbare Lebensgrundlage. Da sie an die Grenzen von Überweidung und Naturschutz stoßen, müssen ihre Rassen und Produktionssysteme endlich verbessert werden, anstatt sie durch Importe von Hochleistungsrassen und durch Kreuzungen zu verdrängen. Der Aktionsplan der internationalen Zivilgesellschaft anlässlich des FAO-Welternährungsgipfel 2002 dokumentiert: Die Rechte von Hirtenvölkern und TierhalterInnen werden von über 600 Nichtregierungsorganisationen eingefordert und ein internationaler Vertrag über tiergenetische Ressourcen für Landwirtschaft und Ernährung angemahnt.
Englischsprachiger Bericht über den internationalen Workshop „Livestock Diversity:
Keepers’ Rights, Shared Benefits and Pro-Poor Policies“, der während des Welternährungsgipfels im Juni 2002 in Rom stattfand.
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