Das Jahresplenum des Forum Umwelt und Entwicklung 2023 findet statt am 12. Oktober 2023 mit einer anschließendem Podiumsdiskussion. In einem internen Teil für FUE Mitglieder steht zunächst die Wahl des Leitungskreises steht an. Zudem werden wir den Arbeitsbericht 2021/22 und die Arbeitsschwerpunkte 2023/24 vorstellen und mit euch bzw. unseren Mitgliedsorganisationen diskutieren. Die Tagungsunterlagen werden nach Anmeldung versand.
In einer anschließenden öffentlichen Podiumsdiskussion werfen wir einen Blick auf die sich wandelnden Nord-Süd-Beziehungen und den Folgen für die Arbeit von Umwelt- und Entwicklungsorganisationen.
Verteilungskämpfe werden härter – Was bedeutet das für unsere Beziehung zum Globalen Süden?
30 Jahre nach dem Umweltgipfel in Rio de Janeiro knackt es im Gebälk. Die Ursprungsidee, umwelt- und entwicklungspolitische Belange gleichberechtigt zu behandeln, bekommt eine zunehmende Schieflage. Das berechtigte Anliegen, die globalen ökologischen und sozialen Herausforderungen bewältigen zu wollen, wird dominiert von der stärker als krisenhaft wahrgenommenen Klima- und Umweltkatastrophe sowie zunehmend von geopolitischen Erwägungen. Wichtige gesellschaftliche Herausforderungen, wie die gleichzeitige Bekämpfung von Armut, Hunger, Ungleichheit und dem Schutz der planetaren Ökosysteme werden instrumentalisiert, Verantwortlichkeiten delegiert, Abhängigkeiten und Prioritäten neu bewertet. Das Versprechen der Ampel, Ökonomie und Ökologie global gerecht in Einklang zu bringen, scheint zunehmend den ökonomischen Interessen und Nöten der heimischen Wirtschaft untergeordnet zu werden.
Was sind die Ursachen dieser Dynamik? Wie können wir den Interessen der Menschen im Globalen Süden mehr Geltung erschaffen? Was bedeutet diese Entwicklung für die zweite Hälfte der Umsetzungsphase der Agenda 2030? Welche Auswirkungen hat die Zunahme internationaler Konflikte und eine (teilweise) Abkehr von der Globalisierung auf unsere Fähigkeit zur internationalen Solidarität? Mit diesen und den folgenden Fragen wollen und müssen wir uns auseinandersetzen:
- Wie balancieren wir die berechtigten Anliegen, die globalen ökologischen Herausforderungen bewältigen zu wollen, mit anderen wichtigen Herausforderungen, wie u. a. Bekämpfung von Armut, Hunger, Ungleichheit und der Verwirklichung der Menschenrechte?
- Wie gehen wir mit den Dynamiken innerhalb der Ampel-Regierung um, wie sie beispielhaft im Haushaltsentwurf für 2024 zutage treten?
- Wie gehen wir um mit dem Spannungsverhältnis in der „Green Transition“, die immer deutlicher auch globale Führerschaft bei grüner Technologie (falls es dafür nicht schon zu spät ist) bzw. zur Absicherung des Wohlstandes in Deutschland und Europa zum Ziel hat?
- Wie reagieren wir auf die Zunahme internationaler Konflikte und die Umkehrung des Trends zur Globalisierung? Dies und der Wunsch, Lieferketten in die Sphäre des eigenen politischen Einflussbereiches zurückzuholen, verändert die Perspektive von Regierungen und Öffentlichkeit(en). Was bedeutet das für unsere Fähigkeiten und Strategien zu internationaler Solidarität?
Auf Antworten und Reflektionen dazu freuen wir uns in einer Keynote von
Boniface Mabanza Bambu
(Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika)
Anschließend diskutieren
- Boniface Mabanza Bambu
- Stig Tanzmann, Brot für die Welt
- Reinhild Benning, Deutsche Umwelthilfe
Wir bitten um Anmeldung bei Tamar Arveladze (arveladze@forumue.de) bis 9. Oktober 2023. Sitzungsunterlagen versenden wir nach Anmeldung vorab.
Agenda | Plenum 2023 des Forum Umwelt & Entwicklung
14:00 Uhr | Teil 1 (intern für FUE-Mitglieder)
Forum Debatte: Austausch zur Weiterentwicklung des Forum Umwelt & Entwicklung
16:30 Uhr | Teil 2 (intern für FUE-Mitglieder)
Plenum des Forum Umwelt & Entwicklung
Arbeitsbericht 2021/22; Politische Schwerpunkte 2023/24; Wahl des Leitungskreises
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18:00 | Teil 3 (öffentlich)
Podiumsdiskussion: Verteilungskämpfe werden härter – Was bedeutet das für unsere Beziehung zum Globalen Süden?
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19:30 Uhr | Umtrunk/Stehempfang