Zeit: Freitag, 19. Januar 2018, 10:00 – 12:00 Uhr
Ort: CityCube Berlin, Ebene 3
Sprachen: Deutsch, Englisch
Antimikrobielle Resistenz, oder kurz AMR, ist wohl das wichtigste globale gesundheitliche Thema, nicht nur in Bezug auf menschliche Sicherheit, sondern auch hinsichtlich Ernährungssicherheit, Landwirtschaft, Tierhaltung, Aquakultur und Umwelt. AMR wirkt sich bereits negativ auf Nahrungssicherheit, Konsumentenvertrauen und Nachhaltigkeit im landwirtschaftlichen Sektor aus. Einigen Schätzungen zufolge wird es im Jahr 2050 jedes Jahr 10 Millionen Menschen das Leben kosten und 2 bis 3,5 Prozent – oder 100 Billionen US Dollar – Rückgang des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die große Mehrheit der geschätzten Verluste wird hauptsächlich in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen entstehen.
Der Effekt von AMR wird durch Bevölkerungswachstum und den steigenden Bedarf an Erzeugnissen tierischen Ursprungs verstärkt. Resistente Mikroorganismen können überall im Bereich landwirtschaftlicher Primärerzeugnisse entlang der Nahrungsmittelkette auftreten (Tierhaltung, Aquakultur und Getreideernte) und sich zwischen Tieren und Menschen durch direkte Exposition, Verzehr oder potentiell auch durch eine kontaminierte Umwelt übertragen. Aufgrund der sektorübergreifenden Natur von AMR werden koordinierte Ansätze und Antworten benötigt, wie die „One Health“ Initiative die sie von vielen internationalen Akteuren, wie der FAO, WHO, OIE, der Europäischen Kommission und anderen promotet wird.
Das Panel wird Tiergesundheits- und TierhaltungsexpertInnen quer über den Globus zusammenbringen, um die brennendsten Fragen in Bezug auf AMR zu diskutieren. Dazu gehören beispielsweise:
- Wie kann antimikrobielle Resistenz und dessen Nutzung im Nahrungsmittel- und landwirtschaftlichen Bereich von EntscheidungsträgerInnen besser kontrolliert und analysiert werden?
- Was muss getan werden, um Governance (Regierungsführung) in Bezug auf antimikrobielle Resistenz und antimikrobielle Nutzung zu stärken?
- Welche bewährten Verfahrensweisen existieren bereits für die umsichtige Nutzung von antimikrobiellen Stoffen in Europa und Zentralasien, beispielsweise im intensiven und industriellen System tierischer Erzeugung?
- Besteht Bedarf, über die Stärkung von Governance-Strukturen und dem Austausch über gute Praktiken hinaus Haltungsbedingungen, Produktionsmuster und Züchtungsstrategien zu diskutieren?
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MODERATION
Stig Tanzmann
Brot für die Welt
PODIUMSBESETZUNG
Sarah Cahill
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)
Marc Sprenger
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Matthew Stone
Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE)
Viviana Munoz
South Centre
Amit Khurana
Centre for Science and Environment
Reinhild Benning
Germanwatch
Das Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) ist eine internationale Konferenz zu zentralen Zukunftsfragen der globalen Land- und Ernährungswirtschaft. Das Forum bietet Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft Gelegenheit, sich über ein aktuelles agrarpolitisches Thema auszutauschen und politisch zu verständigen.