Knapp 40 Millionen Menschen leben in Argentinien. Mit einer Fläche von rund 280 Millionen Hektar ist es nach Brasilien das zweitgrößte Land Südamerikas und der weltweit drittgrößte Sojabohnen-Produzent gleichfalls nach Brasilien und den USA. Rund 56 Prozent der argentinischen Ausfuhren kommen aus dem Agrarsektor. Im weltweiten Vergleich ist nur Brasilien ein größerer Agrarnettoexporteur als das Land am Rio de la Plata. Bei Sojaöl, Sojamehl und Soja-Biodiesel ist Argentinien allerdings Exportweltmeister. Argentiniens Anbaufläche beträgt 33,2 Millionen Hektar. Rund 60 Prozent dieser Fläche, über 19 Millionen Hektar, werden heute zum Anbau von genetisch manipulierten Sojabohnen genutzt.
Der überwiegende Teil der Produktion geht in den Export, der wiederum dank Ausfuhrsteuern von bis zu 35 Prozent wichtige Einnahmequelle des Staatshaushalts ist. Das Herzland und der Norden Argentiniens bestehen aus drei grenzübergreifenden Ökosystemen, Pampa, Atlantischer Regenwald und Chaco, die sich in den Nachbarländern Uruguay, Brasilien, Paraguay und Bolivien fortsetzen. Ãœber Jahrzehnte hinweg war Rindfleisch, produziert in extensiver Weidehaltung auf den weiten Grasebenen der Pampa das Hauptexportprodukt des Landes. Seit den 1970er Jahren aber hat das Soja-Business zunehmend die Fleischwirtschaft als wichtigste “Devisenquelle” verdrängt. 2010 erzielte Argentiniens Wirtschaft etwa 18 Prozent seiner Exporterlöse mit der Soja-Bohne.
Lediglich 2,7 Prozent der Exporterlöse stammten noch aus der Fleischproduktion (Rinder-, Geflügel- und Schweinefleisch). Tatsächlich steht Argentinien, das einst zeitweise über 50 Prozent des Rindfleisch-Weltmarkts bediente, kurz davor Rindfleischimportland zu werden. Bereits vor einigen Jahren musste das Land am Rio de la Plata, in dem einst sprichwörtlich “Milch und Honig flossen”, eben diese Milch importieren, um die Inlandsnachfrage zu decken.
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