Veranstaltung im Rahmen des 10. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) , das vom 18. bis 20. Januar 2018 in Berlin stattfindet. Dieses Jahr unter dem Motto: „Die Zukunft der tierischen Erzeugung gestalten – nachhaltig, verantwortungsbewusst, leistungsfähig“
Fachpodium 1:
SDGs und die Zukunft der Tierhaltung – was sind die Erwartungen der internationalen und nationalen Zivilgesellschaft?
Veranstalter: Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst, Forum Umwelt und Entwicklung, Heinrich Böll Stiftung, Misereor
Zeit: Donnerstag, 18. Januar 2018, 15:30-17:30 Uhr
Ort: CityCube Berlin, Ebene 3
Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch
Das High Level Panel of Experts (HLPE) des Committee on World Food Security (CFS) der FAO hat 2016 einen eigenen Bericht unter dem Titel Sustainable Agrigultural Development for Food Security and Nutrition What Roles for Livestock zur internationalen Tierhaltung veröffentlicht. Im Anschluss haben die Mitgliedstaaten des CFS auf dem Bericht basierende Politikempfehlungen verabschiedet. Das CFS zeichnet sich durch seine starke Fokussierung auf den menschenrechtlichen Ansatz, insbesondere das Recht auf Nahrung und ein einzigartige Beteiligung der Zivilgesellschaft aus. Seine Beschlüsse müssen als wegweisend für die Umsetzung von SDG 2 und anderen verbundenen SDGs angesehen werden.
Tierische Erzeugung ist zudem hauptverantwortlich für die hohen Treibhausgasemissionen des landwirtschaftlichen Sektors (SDG 13). Wenn die Nachfrage nach Fleisch so stark steigen wird wie prognostiziert, werden die weltweit führenden Agrarunternehmen versuchen, die Fleischproduktion von aktuell 300 Millionen Tonnen auf 480 Millionen Tonnen im Jahr 2050 zu erhöhen. Die Fleischproduktion würde dann mehr als die Hälfte der weltweiten Treibhausgasemissionen in einem 1,5 Grad-Szenario verursachen, mit negativen Auswirkungen auf Biodiversität, Nahrungsmittelsicherheit und Armut. Jede weitere Entwicklung in der Tierproduktion wird diese massiven Auswirkungen auf das Klima adressieren müssen. Was sind aus zivilgesellschaftlicher Perspektive Vorschläge, um den Klima-Fußabdruck in der tierischen Erzeugung zu verringern? Wie spiegeln sich diese Erkenntnisse in den Entscheidungen, die das CFS der FAO getroffen hat wieder?
Welches sind für die Zivilgesellschaft die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Tierhaltungsbericht des CFS? Von welchen der im CFS mit Blick auf Tierhaltung getroffenen Entscheidungen erwartet die Zivilgesellschaft am meisten? Gibt es schon Prozesse zur Umsetzung? Wenn nicht, wo müssten diese initiiert werden? Wie lauten insbesondere die Forderungen von nomadischen Tierhaltern?
Intensive und industrielle Tierhaltung weltweit sind zu großen Teilen auf global gehandelte Futtermittel, insbesondere Soja, angewiesen. Welche Folgen hat der Sojaanbau für Mensch und Natur? Welche Forderungen hat die Zivilgesellschaft an eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Tierhaltung?
Wie stellen sich Bäuerinnen und Bauern in Deutschland den Umbau der Tierhaltung hin zu mehr Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusst sein vor? Was sind ihre Forderungen an die deutsche und die europäische Agrarpolitik?
Im Anschluss an kurze thematische Inputs durch die Referentinnen soll auf dem Podium und mit dem Publikum diskutiert werden, wie können diese unterschiedlichen Prozesse am besten Zusammenwirkungen und was sind die gemeinsamen Forderungen an die Politik.
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MODERATION
Stig Tanzmann
Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst
PODIUMSBESETZUNG
Stefano Prato
Managing director of Society for International Development (SID),
Maria Teresa Alvarez
World Alliance of Mobile Indigenous People,
Shefali Sharma
IATP,
Fatima Aparecida Garcia de Moura
Federação de Órgãos para Assistência Social e Educacional – FASE, Brasilien,
Anja Hradetzky
Betrieb Stolze Kuh
Das Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) ist eine internationale Konferenz zu zentralen Zukunftsfragen der globalen Land- und Ernährungswirtschaft. Das Forum bietet Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft Gelegenheit, sich über ein aktuelles agrarpolitisches Thema auszutauschen und politisch zu verständigen.