Im März 2018 trafen sich in Stockholm VertreterInnen von Regierungen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Industrie, um über die Zukunft eines internationalen Forums zur Chemiepolitik, SAICM (Strategischer Ansatz zum Internationalen Chemikalienmanagement), zu diskutieren. Was wie ein Kongress für SpezialistInnen klingt, ist tatsächlich relevant für jedeN von uns. Denn schädliche Chemikalien sind allgegenwärtig – in unserem Essen, in den Produkten, die wir täglich benutzen, in der Luft, die wir atmen, und in unserer Umwelt. Sie machen nicht an Grenzen Halt und verbreiten sich in der ganzen Welt, z. B. über global gehandelte Produkte. Obwohl viele Chemikalien die Umwelt und unsere Gesundheit erheblich schädigen können, beschränkt sich politische Regulierung meist nur auf einzelne Stoffe und nicht auf strukturelle Probleme. Verboten werden Stoffe meist erst dann, wenn sie schon lange Schaden angerichtet haben, oftmals sogar irreparablen Schaden. Die Politik kann mit den immer neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Stoffen, die auf den Markt kommen, nicht Schritt halten. Als einer der größten Chemieindustrien weltweit kommt Deutschland eine wesentliche Verantwortung in der internationalen Chemiepolitik zu.
Der Artikel von Alexandra Caterbow erschien im Rundbrief/I 2018Â
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