Rundbrief III/2018: Schöne Neue Welt 2048 – Die Welt in 30 Jahren: flexibel, digital, kosmopolitisch, aber leider nicht nachhaltig

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Rundbrief III/2018: Schöne Neue Welt 2048 – Die Welt in 30 Jahren: flexibel, digital, kosmopolitisch, aber leider nicht nachhaltig

 

Dieses Heft ist der Zukunft gewidmet – es geht um Zukunftsvisionen, Zukunftsängste, Zukunftsfähigkeit. Für die Umweltbewegung, Entwicklungsorganisationen, die Zivilgesellschaft insgesamt, waren das immer wichtige Parameter: Nicht zuletzt wurde das wörtlich kaum übersetzbare englische Wort „sustainable“ anfangs mit „zukunftsfähig“ übersetzt. Heute sagen wir meist „nachhaltig“, aber gemeint ist beides Mal, dass unser heutiges Wirtschaftsmodell für die Zukunft nicht taugt, nur auf Kosten der Zukunft überhaupt möglich ist.

 

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Beschreibung

Dieses Heft ist der Zukunft gewidmet – es geht um Zukunftsvisionen, Zukunftsängste, Zukunftsfähigkeit. Für die Umweltbewegung, Entwicklungsorganisationen, die Zivilgesellschaft insgesamt, waren das immer wichtige Parameter: Nicht zuletzt wurde das wörtlich kaum übersetzbare englische Wort „sustainable“ anfangs mit „zukunftsfähig“ übersetzt. Heute sagen wir meist „nachhaltig“, aber gemeint ist beides Mal, dass unser heutiges Wirtschaftsmodell für die Zukunft nicht taugt, nur auf Kosten der Zukunft überhaupt möglich ist.

 

Aber wie schwer es zu ändern ist, gegen welche massiven Widerstände „Zukunftsfähigkeit“ durchgesetzt werden muss, sehen wir in diesen Tagen besonders krass, nicht nur im Hambacher Wald. Noch immer kann mit Braunkohle, Dieselmotoren oder Glyphosat viel Geld verdient werden, und deshalb werden diese Geschäftsmodelle mit Zähnen und Klauen verteidigt. Wer nur in Quartalsbilanzen oder Wahlperioden denkt, für den ist die Zukunft nicht 2030 oder 2048, sondern nächste Woche, der nächste Monat, oder allenfalls noch nächstes Jahr.

 

Wenn es stimmt, dass wir so nicht weitermachen können, dann müssen wir dennoch konstatieren: Wider besseres Wissen machen wir meistens dennoch so weiter.  Erst wenn es gar nicht mehr anders geht, gibt es einen Kurswechsel, eine der berühmten „Wenden“.

 

Das muss aber nicht so sein. Wenn wir die Zukunft gestalten wollen, statt nur Sachzwängen hinterherzulaufen, müssen wir besser verstehen, wie die Gegenwart geändert werden kann. Das Forum Umwelt & Entwicklung veranstaltet daher im November eine Science-Fiction-Konferenz Schöne Neue Welt. Wir reisen ins Jahr 2048 und schauen uns an, wie die Welt geworden ist, und vor allem, warum sie so geworden ist, wie sie geworden ist – und zwar in 2 gegensätzlichen Varianten. Beide, Plan A und Plan B, setzen immerhin voraus, dass die Welt bis dahin nicht untergegangen ist. Nach der mit viel Kultur angereicherten Veranstaltung verstehen wir hoffentlich besser, was wir in der Gegenwart tun müssen, um die Zukunft tatsächlich zukunftsfähig zu machen und nicht nur davon zu reden.

 

Dieses Heft ist gleichzeitig der Konferenzreader. Wir beleuchten kritisch zentrale Elemente der Zukunftsdebatten, so zum Beispiel die Rolle von Szenarien und Prognosen. Schreiben sich alle die Zukunft, die sie wollen, und sobald sie als „Szenario“ oder „Prognose“ in einer „wissenschaftlichen Studie“ erscheinen, dienen sie als sich selbst erfüllende Voraussage? Auch der Weltuntergang kommt nicht zu kurz, vor dem wir schon oft gewarnt haben. Der Glaube an neue Technologien, die alle Probleme lösen, ist wohl so alt wie die Menschheit – auch darum geht es, wenn wir über Zukunft sprechen. Die Angst vor einer Zukunft, die alles über den Haufen wirft, vor Globalisierung, Digitalisierung – und die Rolle von Heimat als einer Konstanten im Wandel: aktueller denn je. Wie sieht der Journalismus der Zukunft aus, gibt es ihn überhaupt noch? Welche Zukunft hat die Umweltbewegung, oder soziale Bewegungen generell?

 

Wir wissen nicht, wie die Welt 2048 sein wird. Bis dahin wird noch vieles passieren, das wir nicht voraussehen konnten. Aber eines sollten wir wirklich nicht zulassen: Dass wir 2048 feststellen müssen, dass wir schon 2018 eigentlich wussten, was wir alles anders machen müssten, aber unfähig waren, es zu tun. Ich wünsche eine spannende Reise in die Zukunft mit hoffentlich vielen Aha-Effekten.

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