Rundbrief III/2012 – Biodiversität – Mehr Kröten für den Artenschutz!

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Rundbrief III/2012 – Biodiversität – Mehr Kröten für den Artenschutz!

 

Rettungsschirme sind zurzeit in aller Munde. Um sie wird hart gerungen, geklagt und gestritten. Schließlich geht es um viel Geld. Auch wenn es nicht unter diesem Titel läuft – bei der bevorstehenden elften Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention im Oktober im indischen Hyderabad, geht es auch ein Rettungspaket. Es wurde vor zwei Jahren bei der letzten Konferenz in Nagoya geschnürt. Beschlossen wurde ein Strategischer Plan, eine Ausweitung der Schutzgebiete sowohl an Land als auch im Meer, sowie das ABS-Protokoll über die Aufteilung des wirtschaftlichen Ertrags bei der Nutzung biologischer Ressourcen.

 

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Beschreibung

Rettungsschirme sind zurzeit in aller Munde. Um sie wird hart gerungen, geklagt und gestritten. Schließlich geht es um viel Geld. Auch wenn es nicht unter diesem Titel läuft – bei der bevorstehenden elften Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention im Oktober im indischen Hyderabad, geht es auch ein Rettungspaket. Es wurde vor zwei Jahren bei der letzten Konferenz in Nagoya geschnürt. Beschlossen wurde ein Strategischer Plan, eine Ausweitung der Schutzgebiete sowohl an Land als auch im Meer, sowie das ABS-Protokoll über die Aufteilung des wirtschaftlichen Ertrags bei der Nutzung biologischer Ressourcen.

 

Ausgeklammert wurde allerdings noch die Finanzierung der Beschlüsse. Das war zum damaligen Zeitpunkt sinnvoll – sonst wäre aus dem Paket nie etwas geworden. Entscheidend ist aber nicht, dass es ein Rettungspaket gibt, sondern dass es auch umgesetzt wird. Den Euro rettet man ja auch nicht dadurch, dass man ankündigt, irgendwann etwas zu tun, sondern man schreitet zur Tat. Im Prinzip wurde in Nagoya auch schon beschlossen, woher zumindest ein Teil der benötigten Ressourcen kommen könnte, die man zum Schutz der biologischen Vielfalt braucht, nämlich aus dem Abbau umweltschädlicher Subventionen. Allen Finanzkrisen zum Trotz halten sich diese Subventionen aber äußerst hartnäckig, denn ihr Abbau muss gegen starke Lobbygruppen durchgesetzt werden. Aber das ist mit der Politik eigentlich immer so, auch eine stärkere Regulierung der Finanzmärkte muss gegen beinharte Widerstände durchgesetzt werden. Exemplarisch zeigt sich das beispielsweise an der Waldpolitik, wie man in diesem Heft nachlesen kann. Das Ziel, bis 2010 den Schwund der Artenvielfalt zu stoppen, wurde sang- und klanglos verfehlt. Mit etwas mehr öffentlicher Aufmerksamkeit kann die Biodiversitätskonvention ihre Ziele durchaus erreichen. Dieser Rundbrief widmet sich schwerpunktmäßig den verschiedenen Fragen, die in Hyderabad und der nationalen und internationalen Biodiversitätspolitik auf der Tagesordnung stehen. Und er will damit dafür werben, dass diesem zentralen Feld nicht nur von der Umweltpolitik mehr Bedeutung beigemessen wird.

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