Rundbrief IV/2016: Gutes Essen – Schlechtes Essen

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Rundbrief IV/2016: Gutes Essen – Schlechtes Essen

 

Wieder einmal geht ein Jahr ins Land. Das Jahresende ist zugleich ein Moment der Reflexion über die eigene Situation und gegebenenfalls auch über die politische Großwetterlage, wie auch für den Blick nach vorn. Was ist, was war, was könnte sein?

 

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Beschreibung

Wieder einmal geht ein Jahr ins Land. Das Jahresende ist zugleich ein Moment der Reflexion über die eigene Situation und gegebenenfalls auch über die politische Großwetterlage, wie auch für den Blick nach vorn. Was ist, was war, was könnte sein?

 

Dieses Heft widmet sich im eigentlichen Sinne den Alternativen – und das zu einem Zeitpunkt der politischen Verunsicherung und Frustration, in dem wir endlich mit dem Alten brechen und uns nicht weiter vertrösten lassen sollten mit: „Es gibt keine Alternative“. Denn eine Alternative gibt es immer! Viel schwieriger ist es doch auszuwählen. Denn es gibt nie nur eine Alternative. Manche sind schon angedacht, andere werden bereits praktiziert, sind aber nicht immer von Erfolg gekrönt. Bei manchen kann man nur hoffen, dass sie noch sogenanntes „Work in Progress“ sind – noch in Arbeit. Und natürlich gibt es auch falsche Alternativen.

 

Auch für unsere Landwirtschaft und Ernährung müssen wir über ernsthafte Alternativen sprechen. Unser Ernährungssystem ist noch lange nicht nachhaltig – müsste es aber sein. Doch die gute Nachricht ist: Der Umbruch ist schon im vollen Gange, wenn auch mit den eigenen Problemen und Tücken. Immer mehr Menschen wollen mitreden, wie unser Essen hergestellt wird. Sie wollen eine Demokratisierung unserer Gesellschaft und unseres Ernährungssystems.

 

Wir wollen die immer weiter auseinanderdriftende Schere in unserer Gesellschaft wieder schließen – alle mitnehmen und eben auch alle ernähren. Viele dieser Alternativen werden in diesem Heft diskutiert.

 

Längst setzen sich Umwelt- und Entwicklungsorganisationen gemeinsam mit Bäuerinnen und Bauern, Verbraucherinnen, Bäckern und anderen handwerklichen LebensmittelverarbeiterInnen dafür ein. Genau dieses breite Bündnis ist die Stärke dieser Bewegung – und sie wird am 21. Januar wieder auf der Straße zeigen: Wir haben es satt!

 

Eine neue Agrar- und Ernährungspolitik ist überfällig, sie wäre genauso populär wie gute Lebensmittel. Hier ist ein Bruch mit dem Alten längst fällig, nicht nur in der EU-Handelspolitik, die vor lauter Exportfreude die Kleinbäuerinnen und -bauern unter die Räder der Agrarindustrie stößt, sondern auch bei beispielsweise der Siegelvergabe und den Biostandards. Die Politik muss endlich den vielen Ansätzen nachhaltiger und ökologischer Landwirtschaft in regional orientierten Strukturen zum Durchbruch verhelfen. Eine weitere Industrialisierung der Land- und Ernährungswirtschaft ist nicht mehr tragbar und unsere Ausgabe soll Menschen und Konzepte vorstellen, die dies lang erkannt haben und etwas unternehmen!

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