Die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen sind die Ursache einer beispiellosen Klimaerhitzung auf der Erde. Unser sensibles Klimasystem droht vollständig aus den Fugen zu gera-ten. Kaum ein Bereich wird dabei vor so große Herausforderungen gestellt wie die Landwirtschaft. In Folge des Klimawandels nehmen die Risiken für Wasserversorgung, Bodennutzung und Ernährungs-sicherheit immer weiter zu – vor allem an den Brennpunkten des Hungers, wie etwa Subsahara-Afrika und Südasien. Sehr bedrohlich sind ebenso die Entwaldung, der Verlust der biologischen Vielfalt, der Einsatz hochgiftiger Chemikalien, das Austrocknen der Grundwasservorkommen und die Zerstörung der Böden, um nur einige Herausforderungen zu nennen. Gleichzeitig nimmt die soziale Ungleichheit zu und viel zu viele Menschen leiden nach wie vor unter Armut und Hunger, insbesondere Kleinbau-ern und Kleinbäuerinnen, Pastoralist*innen sowie Landlose.
Die Klimakrise macht die globale Agrarwende hin zu einer ökologisch nachhaltigen, klimafreundlichen bäuerlichen Landwirtschaft noch dringlicher. Nur integrierte Ansätze, wie „nachhaltige Landwirt-schaft/Agrarökologie“ und „Ernährungssouveränität“, die darauf abzielen, die Herausforderungen an die Landwirtschaft in den Kontext einer „sozial-ökologischen Transformation“ zu stellen, können schrittweise den notwendigen grundlegenden Wandel herbeiführen. Die Rhetorik über klimasmarte Landwirtschaft („Climate-Smart Agriculture“, CSA) ist hingegen gefährlich, weil CSA unter dem Vor-wand des Klimaschutzes droht, die bestehenden Machtungleichgewichte im Welternährungssystem sowie die industrielle und globalisierte Agrarproduktion zu zementieren. CSA öffnet Tür und Tor für mächtige Agrar- und Lebensmittelkonzerne, ihre schädlichen Praktiken als Teil der Lösung zu dekla-rieren.
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