Das Ausmaß des Artensterbens war in der Geschichte der Menschheit noch nie so groß wie heute – und die Aussterberate nimmt weiter zu. Drei Viertel der Naturräume an Land wurden vom Menschen bereits erheblich verändert, in den Meeren zwei Drittel. 85 Prozent der Feuchtgebiete sind verloren gegangen. Die globale Biomasse von wildlebenden Säugetieren ist um 82 Prozent zurückgegangen. Natürliche Ökosystemleistungen sind um 47 Prozent zurückgegangen. Wir erleben das sechste Massenaussterben in der Erdgeschichte, und wir sind die Täter, nicht ein Meteorit oder andere Dinge.
Die Ursachen für diese alarmierende Entwicklung sind nicht überraschend: Die heutige Wirtschaftsweise zerstört natürliche Lebensräume in großem Stil, weil dort Rohstoffe abgebaut werden, Agrarprodukte angebaut werden, Wälder abgeholzt werden oder immer mehr Fläche zugebaut wird. Umweltgifte, von Pestiziden über Mikroplastik bis zu hormonell wirksamen Stoffen, setzen vielen Tieren und Pflanzen schwer zu.
Keynote von Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung, auf der Konferenz des Umweltdachverbands, Wien 3.12.2019
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