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23. Zivilgesellschaftliches Außenwirtschaftsforum
taz Kantine, Friedrichstraße 21, 10969 Berlin
2. April 2020, ab 17:30
Die Rückstände unserer Konsum- und Produktionsweisen – unter anderem Plastikmüll, aber auch Chemikalienabfälle – sind heutzutage ein wertvolles Gut auf dem Weltmarkt. So macht das Verschiffen von Plastikabfall um die halbe Welt einen signifikanten Anteil des internationalen Frachtaufkommens aus. Müll hat einen Weltmarkt mit Handelsagenturen, Spekulationen, Schwarzmärkten und Profiteuren. Und mit erheblichen Problemen: teils landet dieser Müll auf illegalen Deponien im Ausland, bspw. in Südostasien, teils auch einfach im Meer. Doch Plastikmüll ist nicht nur ein Problem sterbender Meerestiere, verschmutzter Urlaubsparadiese oder armer Länder. Dass etwas gegen zunehmende Plastikmengen getan werden muss, ist auch im politischen Mainstream angekommen. Zum 1. Januar 2020 verbot Frankreich Einwegprodukte aus Kunststoff. Die Europäische Union zieht ab 2021 nach. Verschiedene Länder wehren sich gegen Müllimporte durch bspw. Importauflagen. Zwar sind diese Vermeidungsstrategien wichtig und richtig, denn Plastik(abfall) wird auch in Europa und Deutschland primär weggeworfen. Dennoch gibt es eklatante Mängel: Noch ist die Produktion aus Primärrohstoffen billiger, und auch am Müllhandel verdienen Unternehmen. So lange also unser Müll über die Weltmeere schippert, wird die Dimension des Problems schwer zu begreifen sein.
Doch warum wird Plastik überhaupt exportiert – und nicht einfach hier vor Ort recycelt oder verbrannt? Mit welchen Maßnahmen können sich Länder gegen den Müllimport wehren? Wie umgehen die Profiteure handelspolitische Auflagen und Regulierungen? Könnte eine umfassende Kreislaufwirtschaft durch ein Exportverbot gefördert werden?
Bei unserem Außenwirtschaftsforum wollen wir von ausgewiesenen ExpertInnen gegebene Antworten auf diese Problemhinweise diskutieren mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft und dem Publikum. Dabei wollen wir lernen, wer vom Status quo der Plastikmüllwirtschaft ökonomisch profitiert, welche Folgen das für Menschen im globalen Süden hat und wie sich der Weltmarkt für Müll handelspolitisch im Sinne des Schutzes von Umwelt und Menschenrechten gestalten ließe. Welche politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen wären nötig, um Ressourceneffizienz und -suffizienz auch finanziell attraktiver zu machen, als Verschwendung und Umweltzerstörung?
Bitte notieren Sie sich den Termin, ein detailliertes Programm mit Anmeldeinformationen folgt in Kürze.