Das Jahr 2015 war ein entscheidendes Jahr für nachhaltige Entwicklung. Denn in zwischenstaatlichen Verhandlungen wurde ein Zielkatalog formuliert, der Hindernisse für nachhaltige Entwicklung aufzeigt und Ziele zu ihrer Umsetzung benennt. Diese Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) führen die 2015 ausgelaufenen Millenniumentwicklungsziele (Millennium Development Goals, MDGs) fort und ergänzen sie. Die MDGs konzentrierten sich insbesondere auf die Bekämpfung und Überwindung von Hunger und Armut. Dies soll weiter zentrales Anliegen der Weltgemeinschaft bleiben.
Doch auch andere globale Probleme wie wachsende soziale Ungleichheiten, zunehmende Umweltzerstörung, steigender Ressourcenverbrauch, der sich verschärfende Klimawandel und die fehlende Umsetzung von Gerechtigkeit, Friedenssicherung, guter Regierungsführung und Menschenrechten müssen zukünftig von allen Staaten gemeinsam angegangen werden.
In den SDGs sollen aus diesem Grund Herausforderungen in den Bereichen Umwelt und Entwicklung zukünftig gemeinsam bearbeitet werden. Am Ende des Verhandlungsprozesses wurde im September 2015 die sogenannte Post-2015-Agenda auf einem UN-Gipfel verabschiedet. Zentral für die Umsetzung der Post-2015-Agenda ist es, dass die Ziele sowohl für die Länder des Globalen Nordens wie auch des Globalen Südens gelten werden. Die Geberländer werden so in die Pflicht genommen, ihre Innenpolitik und gleichzeitig ihre Entwicklungszusammenarbeit (EZ) im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung neu auszurichten und miteinander eng zu verzahnen.
Ãœber diese Studie
Wenn die Ziele für nachhaltige Entwicklung, wie sie im Synthese-Bericht und im OWG-Papier bereits formuliert sind, wirklich umgesetzt werden, hat dies weitreichende Auswirkungen auf alle Lebens-, Handlungs- und Politikbereiche im Globalen Norden wie Süden. Auch für Nichtregierungsorganisationen ist der multisektorale Ansatz eine große Herausforderung.
Die vorliegende Studie zeigt das am Beispiel Tabak. Sie gliedert sich anhand der sechs zentralen Elemente des Synthese-Berichts des UN-Generalsekretärs (Würde, die Menschen, Wohlstand, der Planet, Gerechtigkeit und Partnerschaft) und analysiert die Produktions- und Konsumkette des Tabaks. Um deutlich zu machen, in welchem Umfang und in welcher Vielschichtigkeit diese im Gegensatz zu den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung stehen, diese behindern oder ihnen sogar entgegenwirken, wird immer wieder auf die entsprechenden OWG-Ziele im Text verwiesen. Es werden konkrete Handlungsansätze genannt, wie eine nachhaltige Entwicklung gefördert werden kann. Zum Abschluss werden zentrale Schlussfolgerungen mit Forderungen an die Akteure im Post-2015 Verhandlungsprozess verbunden.
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