Die ‘Wiederentdeckung’ der Landwirtschaft als Entwicklungsmotor ist nicht mehr die allerneuste Schlagzeile. Logische Konsequenz, dass sich diese Erkenntnis mittlerweile vielfältig auf der internationalen Entwicklungsagenda niederschlägt. Auf institutioneller Ebene mündet sie in einer Vielzahl ‘neuer’ Entwicklungskonzepte und Initiativen. Dieser Trend wurde jüngst durch die Verschärfung der Hungersituation in vielen Ländern im Zuge der Preisexplosion bei Grundnahrungsmitteln weiter verstärkt. Gemein ist den Konzepten und Initiativen die Anerkennung der herausragenden Rolle der Landwirtschaft für die Hunger- und Armutsbekämpfung und als Motor einer gesamtstaatlichen Entwicklung – dies meistens mit einem geografischen Fokus auf Afrika. Dort wird der größte Entwicklungsbedarf und/oder das größte Entwicklungspotential gesehen. Abseits dieser grundlegenden Gemeinsamkeiten unterscheiden sich die Rezepturen zur Entwicklung des ländlichen Raums sowie die diesen zugrunde liegenden Visionen an vielen Punkten erheblich, sind z.T. gar widersprüchlich.
Grundsätzlich stellt sich für die Zivilgesellschaft anhand der vielen unterschiedlichen Dokumente die Frage, wie man sich gegenüber der Vielzahl von Konzepten und Strategien positioniert, welchen Stellenwert man den einzelnen Konzepten einräumt. Einen detaillierteren Vergleich der verschiedenen Konzepte vorzunehmen ist daher logischer Schluss, um diese aus Sicht der NRO besser einordnen zu können, eine klarere Abgrenzung vornehmen zu können und vor allem sich gemeinsam zu positionieren. Die Synopse soll als Hilfestellung für solch eine Positionierung betrachtet werden.
Bei einer Zusammenfassung und Bewertung von Dokumenten von über 300 Seiten, führt die Reduktion zwangsläufig zu einer Vernachlässigung einiger nicht minder relevanter Themen (bspw. Fragen der Ökologie). Der inhaltliche Fokus dieser Synopse liegt auf den Themen Hunger- & Armutsbekämpfung, marginalisierte Gruppen (KleinbäuerInnen, Frauen…), Stellenwert von Technologie und lokalem Wissen, Bedeutung von Handels- und Marktaspekten sowie der Rolle von Staat, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft.
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