Im Vorfeld der „Unterrichtung und Beteiligung relevanter Interessenverbände und Experten“ über das
JPI Oceans Mining Impact II Projekt der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) am 29.10.2018 in Hannover reicht das Forum Umwelt und Entwicklung vorab seine Stellungnahme und erste Fragen ein
Download der Stellungnahme
Für ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis sowohl in Deutschland wie auch international steht fest, dass Forschung zu den Auswirkungen von Tiefseebergbau nicht mit dem Tempo Schritt halten kann, in dem der Bergbau Zerstörung in der Tiefsee verursachen würde. Dies ist durch Restriktionen bei der Finanzierung, der Logistik, Personalverfügbarkeit, dem Monitoring sowie durch die extrem langsamen Regenerationszeiten und durch die wenig erforschten und sehr komplexen Prozesse in der Tiefseeökologie gegeben. Uns ist ebenfalls unklar, wer für entstandene Schäden haftet.
Wir lehnen eine Durchführung des Tests zum geplanten Zeitpunkt ab. Stattdessen fordern wir die Verwendung von öffentlichen Geldern ausschließlich einer Forschung vorzubehalten, die sich dem Verständnis der Ökosystemfunktionen, der Biodiversität und der Resilienz von Tiefseehabitaten widmet ohne dabei deren Zerstörung und den Verlust von Biodiversität in Kauf zu nehmen. Öffentliche Forschungsmittel sollten stattdessen in die Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Nutzung von Ressourcen sowie die Erforschung der Tiefsee als Ökosystem gehen. Hierbei gilt die unbedingte Einhaltung des Vorsorgeprinzips als einem Hauptprinzip des deutschen Umweltrechtes und internationaler Vereinbarungen wie den Rio-Konventionen und der Agenda 2030 mit den Sustainable Development Goals. Die bisher in der Tiefseeforschung vorherrschenden Ungewissheiten und Unwägbarkeiten verbieten Bergbauaktivitäten auch zu Forschungszwecken.
Unsere Position zum Tiefseebergbau haben wir in einem Positionspapier veröffentlicht.