Anlässlich der 4. Alternativen Rohstoffwoche lädt das Netzwerk Ressourcenwende Mitstreiter*innen aus rohstoffpolitischen Gruppierungen, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen sowie Sozialverbänden dazu ein, gemeinsam einen Appell an die Bundesregierung zu richten, um mit einer Stimme für eine Wende in der Ressourcenpolitik einzutreten. Hierfür möchten wir den ersten Entwurf eines solchen Papiers vorstellen, diskutieren und weitere Unterstützer*innen gewinnen. Das Schreiben wurde von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis (Exit Plastik, BUND, Power Shift, Forum Umwelt & Entwicklung, Heinrich-Böll-Stiftung) gemeinsam erarbeitet. Seid dabei!
Ort: Online (Zoom-Link wird nach der Anmeldung verschickt)
Datum und Uhrzeit: Montag, 17. Oktober, 10:00-12:00 Uhr
Um eine konstruktive Diskussion auch online zu ermöglichen, sind die Plätze begrenzt. Daher bitten wir um eine Anmeldung bis 13.10.2022 an Ruben.Kaiser@bund.net
Hintergrund:
Auf einem endlichen Planeten mit begrenzten Ressourcen ist es dringend notwendig, den primären Rohstoffverbrauch absolut zu reduzieren. Der Verbrauch an Metallen, fossilen Energieträgern, Gesteinen und Sand sowie Biomasse steigt jedoch stetig an und verursacht dabei immer größere soziale und ökologische Probleme. Nur wenn insgesamt weniger verbraucht wird, können wir Ökosysteme, Klima und Gesellschaften vor dem Kollaps bewahren. Je organisierter wir dies tun, desto sozial gerechter können Rohstoffe verteilt werden. Durch eine vorrangige Nutzung von Sekundärrohstoffen kann zudem eine höhere Unabhängigkeit Deutschlands von autokratischen Rohstofflieferanten gewährleistet werden.
Die Bundesregierung bekundet im Koalitionsvertrag das Ziel der Senkung des primären Rohstoffverbrauchs. Gegenwärtige Prognosen für die wichtigsten Stoffströme legen jedoch einen gegenteiligen Trend nahe: statt die Nachfrage an Rohstoffen – z.B. über wirksame Suffizienzanreize – absolut zu reduzieren, wird die Übernutzung einer Ressource auf andere übertragen. Vermeintliche „Technofixes“ sowie Effizienzsteigerungen werden als Allheilmittel propagiert und der fatale Wachstumskurs somit fortgeschrieben. Dem aktuell besonders viel zitierten Bedürfnis nach Versorgungssicherheit darf jedoch nicht die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen zum Opfer fallen. Doch genau darauf läuft es derzeit hinaus. Was wir stattdessen brauchen, ist ein Diskurs um messbare und realistische Reduktionsziele und eine echte Ressourcenwende – und zwar bei allen wesentlichen Stoffströmen! Lasst uns also die derzeitige Lage für eine echte Transformation nutzen, die alle mitnimmt!