Die Kooperation der CGIAR mit der Life Science Industrie
Die internationale Agrarforschung wurde als Institution zur Bekämpfung von Armut und Hunger in Entwicklungsländern eingerichtet. 1971 wurde die Beratungsgruppe Internationale Agrarforschung (Consultative Group on International Agricultural Research – CGIAR) gegründet und in den siebziger und achtziger Jahren erweitert. Sie wuchs zur größten öffentlichen Agrarforschungseinrichtung heran. Heute ist sie ein informeller Zusammenschluss von derzeit 58 Mitgliedern unter Vorsitz eines Vizepräsidenten der Weltbank, die auch einen Großteil des Budgets beisteuert. Mit ihrer bedeutenden Rolle für die Grüne Revolution hatte die CGIAR auf den Agrarsektor und die Agrarforschung der Entwicklungsländer erheblichen Einfluss.
Mit Blick auf die zunehmende Unternehmenskonzentration besonders auch auf dem Saatgutmarkt, die industrielle Konzentration durch die Entwicklung der Gentechnik und die Spezialisierung auf die Life Sciences ist auch der Druck auf die Staaten erheblich gewachsen, ein Patentrecht für Saatgut zu etablieren oder zu verschärfen. Vor diesem und anderen Hintergründen, wie dem zunehmenden Einsatz von sogenannten Terminatortechnologien, die Regelungen über die Geistigen Eigentumsrechte (TRIPs) und Biopiaterie untersucht die Studie die Zusammenarbeit zwischen der privaten und de öffentlichen Agrarforschung.
Dabei wird zunächst die konkrete Kooperationen zwischen Industrie und CGIAR auf Projektebene beleuchtet. Die verschiedenen Kooperationsarten werden anhand von Beispielen illustriert wobei der Schwerpunkt auf der Gentechnik liegt. Des weiteren werden die Vermittlungsinstitutionen beschrieben, die zur Förderung der Kooperation eingerichtet wurden. Im zweiten Teil der Studie wird die Zusammenarbeit in politischen Fragen analysiert. Welche Positionen zu welchen Themen bringt die Industrie in die CGIAR ein? Wie werden diese Positionen in der CGIAR aufgenommen? Auf den Bericht über die 1998 durchgeführte Evaluierung der CGIAR wird dabei insbesondere eingegangen. Die Untersuchung schließt mit einer Einschätzung der Auswirkungen auf Entwicklungsländer.
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