Rundbrief III/2007 NGOs als politische Akteure Instrumente, Möglichkeiten und Grenzen

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Rundbrief III/2007 NGOs als politische Akteure Instrumente, Möglichkeiten und Grenzen

 

Wer kennt es nicht: so sehr wir uns in den NGOs auch engagieren, manchmal hat man einfach das Gefühl, dass das alles nicht viel bringt. Dass auch die NGOs längst integriert worden sind in eine große bürokratisch-politische Maschinerie, in der zwar jeder sagen kann was er will. Dass es aber es letztlich auch völlig egal ist, was man sagt und ob man es sagt – Veränderungen sind doch nur unendlich langsam und in winzigen Trippelschritten möglich. Das Phänomen hat auch schon einen Namen bekommen: »Participation overkill«. Wir rennen von Sitzung zu Sitzung, publizieren Positionspapier auf Positionspapier – und erreichen doch herzlich wenig.

 

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Wer kennt es nicht: so sehr wir uns in den NGOs auch engagieren, manchmal hat man einfach das Gefühl, dass das alles nicht viel bringt. Dass auch die NGOs längst integriert worden sind in eine große bürokratisch-politische Maschinerie, in der zwar jeder sagen kann was er will. Dass es aber es letztlich auch völlig egal ist, was man sagt und ob man es sagt – Veränderungen sind doch nur unendlich langsam und in winzigen Trippelschritten möglich. Das Phänomen hat auch schon einen Namen bekommen: »Participation overkill«. Wir rennen von Sitzung zu Sitzung, publizieren Positionspapier auf Positionspapier – und erreichen doch herzlich wenig.

 

Mit unserer Wahrnehmung durch unsere politischen Gegenseiten deckt sich das nicht unbedingt. Wer abseits des öffentlichen Rampenlichts ein Bier mit Vertretern beispielsweise der Stromkonzerne trinkt, stellt rasch fest, welcher Frust sich dort angestaut hat: Buhmänner der Nation sind sie geworden, Stromkunden laufen davon, die Erneuerbaren Energien haben sich zu einem gigantischen Wachstumsmarkt entwickelt, in dem sie kaum vertreten sind und der sie immer mehr Marktanteile kostet, der Atomausstieg ist einfach nicht aus der Welt zu schaffen, selbst Kohlekraftwerke geraten immer mehr ins Kreuzfeuer der Kritik – und wer ist daran schuld? Diese Ökos, diese Rattenfänger denen die Öffentlichkeit willenlos hinterherläuft. Die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo dazwischen. Aber klar sein dürfte auch, dass das Jahr 2007 bisher gezeigt hat, dass wir mehr erreichen können, wenn wir ab und zu den Druck auf die Politik wieder erhöhen können, indem wir größere Menschenansammlungen zusammenbringen. Wenn wir uns mehr öffnen für junge Aktive, die weder Lust auf die berühmte Ochsentour in einer politischen Partei noch auf ähnlich gelagerte Phänomene in einer größeren NGO haben.

 

Wenn wir öfter mit kreativen Aktionen ins Fernsehen kommen. Wenn wir gesellschaftliche Mehrheiten für unsere Ziele überzeugender ins gesellschaftliche Bewusstsein tragen können als nur mit ein paar Umfragen, zum Beispiel mit ungewohnten Bündnispartnern. Aber wie gehen wir das am besten an?

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