Gemeinsame Pressemitteilung des Forums Umwelt und Entwicklung, Brot für die Welt, Grüne Liga und des Weltfriedensdienstes zum Weltwüstentag (17.6.)
Offenes Pressegespräch am 13. Juni in Berlin
Modellprojekt in Simbabwe
Agrarökologie und Kreislaufwirtschaft schützen afrikanische Kleinbauern gegen Wassermangel und Dürre
Im Vorfeld zum Weltwüstentag 2018 laden das Forum Umwelt und Entwicklung, Brot für die Welt, Grüne Liga und der Weltfriedensdienst am 13. Juni zu einem Pressegespräch mit Julious Piti, Sprecher der gemeinsamen Partnerorganisation PORET aus Simbabwe ein.Â
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Während jährlich 75 Mrd. Tonnen wertvollen Bodens aufgrund von Übernutzung durch die intensive Landwirtschaft verloren gehen, schaffen es Piti und seine Organisation PORET, trotz extremer Trockenheit, Wasserkreisläufe wiederherzustellen und erfolgreiche Landwirtschaft zu betreiben. Nicht nur in Simbabwe sind solche Best-Practice-Methoden unabdingbar, um die drohende Wasserkrise abzuwenden.
Denn nach neusten Daten der UN wird bis 2048 jeder zweite Mensch vom Wassermangel bedroht sein. 45 Prozent des weltweiten Bruttosozialprodukts und 40 Prozent der globalen Getreideernte sind gefährdet. Diese düstere Prognose stellt der aktuelle UN Water Report zum Status des UN-Nachhaltigkeitsziels zu Wasser und Sanitärversorgung (SDG 6).
Insbesondere wirtschaftlich benachteiligte und marginalisierte Menschen werden davon unverhältnismäßig stark betroffen sein. Es sei denn, es gelingt, den Druck auf die globalen Wasserressourcen zu verringern und die Degradation der natürlichen Umwelt aufzuhalten.
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„Aber die Empfehlungen des UN Water Reports zur Erreichung des SDG 6 spiegeln nicht annähernd wider, was hier auf die Welt zukommt“, sagt Helge Swars vom Weltfriedensdienst. Andrea Müller-Frank von Brot für die Welt ergänzt: „Da wird wassersparende Bewässerung angemahnt, während die Frischwasser-Ökosysteme weltweit kollabieren – vielerorts gerade auch wegen der Bewässerungslandwirtschaft. Um den Kollaps aufzuhalten, müssen dieses Jahr die Weichen gestellt werden. Wir brauchen verbindliche Ziele, um den hohen Wasserverbrauch der industriellen Landwirtschaft einzugrenzen und Wasser für Alle langfristig gewährleisten zu können.“
Eine ausführlichere Kommentierung von Mitgliedsorganisationen des Forums Umwelt und Entwicklung finden Sie hier.
Aus diesem Grund möchten wir Sie mit Julious Piti aus Simbabwe zusammen bringen.
Julious Piti (46) ist ein international anerkannter und erfolgreich praktizierender Agrarökologe.
Als Flüchtling aus dem mosambikanischen Bürgerkrieg in den 80er Jahren hat er Projekte in Simbabwe, Tansania, Uganda und Malawi gegründet und begleitet. Er kann Ihnen aus der Praxis berichten, wie durch gutes Wassermanagement auch unter extremer Trockenheit Ökosysteme rehabilitiert und Nahrungsmittel nachhaltig angebaut werden können. Es sind Projekte und Erfahrungen wie von Julious Piti, die in der aktuellen Diskussion des SDG 6 gehört und geteilt werden müssen. Das gilt nicht nur für den Globalen Süden, sondern gerade auch für Deutschland und die EU, denn auch hier stehen Frischwasser-Ökosysteme unter zunehmendem Druck und damit besteht die Gefahr der  Verwüstung ganzer Agrar-Regionen. „Auch hierzulande gehört die Landwirtschaft zu den Hauptursachen des Artensterbens in Flüssen und Seen. Gleichzeitig führt die industrielle Massentierhaltung und die Ãœberdüngung der Felder für Nahrungsmittel und Energiepflanzen zu übermäßigen Belastungen des Grundwassers und damit unserer wichtigsten Trinkwasserressource.“  betont Michael Bender von der GRÃœNEN LIGA.”
Weltwüstentag 2018: Am 17. Juni ist der von der UN ausgerufene internationale Weltwüstentag. Ziel dieses Tages ist es, auf von Dürre und/oder Wüstenbildung schwer betroffene Länder aufmerksam zu machen. Er soll für wirksame Maßnahmen auf allen Ebenen werben, um Wüstenbildung zu bekämpfen und Dürrefolgen zu mildern.  Dieses Jahr liegt der Schwerpunkt auf dem Thema „Land hat wahren Wert. Investieren Sie in ihn.“
Am 13. Juni 2018, 11 -13 Uhr, beantworten Julious Piti und Fachleute der Mitgliedsorganisationen des Forums Umwelt und Entwicklung Ihre Fragen in einem offenen Gespräch mit VertreterInnen von Medien und Zivilgesellschaft in den
Räumen des Forums Umwelt und Entwicklung,
Marienstraße 19-20 (1.Stock),
10117 Berlin.
Wir freuen uns sehr auf Ihre Teilnahme.
Pressekontakt:
Marijana Todorovic, Forum Umwelt und Entwicklung
todorovic@forumue.de, +49 30 678 1775 907
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Download der Pressemitteilung