Die letztjährigen Klima-Verhandlungen von Bonn und Marrakesch bildeten einen vorläufigen Abschluss der Verhandlungen um das Kyoto Protokoll. Seitdem haben bisher 96 Staaten das Protokoll ratifiziert (Stand: 16. Oktober 2002) und sein Inkrafttreten steht kurz bevor. Die Industriestaaten müssen nun auf nationaler Ebene schnellstmöglich Maßnahmen ergreifen, um ihren internationalen Verpflichtungen durch effektiven Klimaschutz nachzukommen. Dessen Notwendigkeit wurde nicht zuletzt durch die Hochwasserkatastrophen entlang der Elbe, aber auch in China, Indien und Bangladesh in diesem Sommer für viele in Erinnerung gerufen. Angesichts der Jahrhundertaufgabe Klimaschutz muss es jedoch gleichzeitig auf internationaler Ebene bereits jetzt gelten, die nächsten Schritte einzuleiten.
Die bisher im Rahmen des Kyoto Protokolls getroffenen Vereinbarungen sind nur ein äußerst unzureichender Einstieg in den globalen Klimaschutz. Wie es nach dem im Kyoto Protkoll regulierten Zeitraum (2008-2012) weitergehen soll, muss nun in den Mittelpunkt der Verhandlungen rücken. In welchem Ausmaß müssen die Industrieländer mittelfristig Emissionsminderungen vornehmen? Wie können die Kyoto-Verweigerer-Staaten, vor allem die USA, zurück in das internationale Klimaregime geführt werden? Inwiefern müssen sich auch Länder des Südens – vor allem die Schwellenländer – am globalen Klimaschutz vermehrt beteiligen?
Kurzum: Wie lassen sich die prinzipiell gleichen Ansprüche eines jeden heute lebenden Menschen und zukünftiger Generationen auf das globale Gemeingut „Atmosphäre“ in die Tat umsetzen? Diesen und anderen Fragen muss auf der achten Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention (COP 8), die vom 23. Oktober bis zum 1. November in Neu Delhi stattfindet, nachgegangen werden. Die AG Klima wendet sich mit folgenden Forderungen an die internationale Staatengemeinde und die deutsche Regierung im speziellen.
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