Der internationalen Agrarindustrie die Stirn bieten!
Geplante Freihandelsabkommen behindern die notwendige Agrarwende!
Pressemitteilung
Berlin, 18. Januar 2018
Am Samstag, 20. Januar, werden anlässlich der Eröffnung der Internationalen Grünen Woche in Berlin tausende Menschen für eine bäuerliche, ökologischere Landwirtschaft und gesundes Essen für alle demonstrieren. Parallel arbeiten EU-Kommission und die amtierende Bundesregierung an der weiteren Globalisierung der Agrarmärkte durch 20 weitere Freihandelsabkommen. „Die Agrarhandelspolitik der EU läuft in die falsche Richtung. Statt mit den vier südamerikanischen Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay über höhere Umwelt- und Sozialstandards bei der Erzeugung von Ethanol, Soja und Rindfleisch zu sprechen, sollen die Importe gesteigert werde“ , sagt Tobias Reichert, Koordinator der AG-Handel und Handelsexperte bei Germanwatch. „Das würde in Südamerika zu noch mehr Entwaldung und Landkonflikten führen und in der EU gerade umweltfreundliche Betriebe mit Mutterkuhhaltung auf der Weide verdrängen.“
„Dass das Import-Fleisch von Rindern stammt, die friedlich in der Pampa grasen ist eine Illusion“, so Alessa Hartmann, Koordinatorin der AG Handel und Handelsexpertin bei PowerShift. „In der Realität werden mehrere Tausend Rinder auf engstem Raum gemästet und bei den Sojafuttermitteln handelt es sich zu mehr als 95 Prozent um gentechnisch veränderte Sorten, die großflächig mit Glyphosat behandelt werden. Die EU vertritt damit die Interessen der einflussreichen Lobby der Lebensmittel- und Agrarindustrie gegen die bäuerliche Landwirtschaft. Das Mercosur Abkommen wäre ein schlechter Deal für Mensch und Umwelt.“
„Essen ist politisch  – hier und überall. Die Menschen in Europa wollen nicht noch mehr Industrialisierung und Globalisierung von Land- und Lebensmittelwirtschaft, sondern weniger. Die Politik macht das genaue Gegenteil. Die heutige Agrar- und Handelspolitik ist ein Irrweg und muss grundlegend geändert werden“, betont Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forum Umwelt und Entwicklung. „Weltmärkte für Smartphones machen Sinn, Weltmärkte für Milch und Fleisch sind Irrsinn. Wir brauchen endlich einen gerechten Welthandel, der Landwirtschaft in der Region für die Region sinnvoll ergänzt und nicht mit immer neuen Freihandelsabkommen die längst gescheiterte Wachse-oder-Weiche-Politik auf die Spitze treibt.“
Das Forum Umwelt und Entwicklung wurde 1992 nach der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung gegründet und koordiniert die Aktivitäten deutscher Nichtregierungsorganisationen in internationalen Politikprozessen zu nachhaltiger Entwicklung. Das Forum Umwelt und Entwicklung unterhält Kontakte zu Organisationen aus Entwicklungsländern und stimmt sich mit internationalen Verbänden für gemeinsame Aktionen ab. Es begleitet auf UN-Ebene die nach Rio weiterlaufenden internationalen Arbeiten zu Umwelt und Entwicklung.
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