Die derzeitige Phase der Welthandelspolitik ist von einer Legitimationskrise und ungeklärten Verhandlungssituation in der Welthandelsorganisation (WTO), einer gesteigerten ökonomischen und politischen Macht von Schwellen- und Entwicklungsländern sowie einem fortgesetzten Drängen wirtschaftlicher Interessengruppen und politischer Eliten in den Industrieländern auf neue ‚WTO-plus’-Abkommen in bilateralen und regionalen Kontexten gekennzeichnet. Am 4. Oktober 2006 wurde von EU-Handelskommissar Peter Mandelson in Brüssel die neue handelspolitische Strategie der EU mit dem Titel ‚Global Europe. Competing in the world’ vorgestellt. Diese Strategie wird nicht erst im Falle fehlender Fortschritte in der WTO umgesetzt, sondern bildet bereits jetzt den konzeptionellen Rahmen für eine integrierte interne und externe EU-Strategie globaler Wettbewerbsfähigkeit. Sie begründet eine ganze Reihe konkreter Maß- nahmen- und Verhandlungspakete, die die EU seit längerem vorbereitet hat und die ab sofort – und auch bei einem eventuellen noch erfolgreichen Ende der Welthandelsrunde – auf jeden Fall umgesetzt werden sollen.
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