Die Publikation gliedert sich in zwei thematische Schwerpunkte:
Der internationale Handel mit Dienstleistungen und die GATS 2000 Verhandlungen der WTO
Elektronischer Handel mit Dienstleistungen.
Teil I:
Es gibt zwar schon seit längerem ausgreifende sozialwissenschaftliche Diskussionen über die “Dienstleistungsgesellschaft”, aber kaum im Kontext der WTO. Die vorliegende Studie hat daher zum Ziel, die mit der internationalen Liberalisierung von Dienstleistungen zusammenhängenden möglichen ökonomischen, entwicklungspolitischen und sozialen Problematiken und Konsequenzen aufzuzeigen. Sie soll die große Relevanz des Themas deutlich machen und zu einer erst am Anfang stehenden öffentlichen Diskussion beitragen. Ein ausführliches Literaturverzeichnis bietet die Gelegenheit zu vertiefender Beschäftigung. Dabei wäre es wünschenswert, wenn sich die noch weitgehend jeweils im nationalstaatlichen Rahmen bewegende Kritik an Liberalisierungen und Privatisierungen zunehmend auch auf internationale Auseinandersetzungen und Erfahrungen beziehen würde. So sollte bei den Diskussionen um die Teilprivatisierung des Rentensystems die Problematik deregulierter Finanzmärkte mit einbezogen werden. Auch sind die negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung in Ländern des Südens meist ebenso eklatant wie hierzulande kaum wahrgenommen. Für eine Diskussion der im Rahmen der WTO stattfindenden Prozesse erscheint es sinnvoll, sich zunächst kurz mit der WTO selbst und ihrer Entstehung zu beschäftigen. Daran schließt thematisch ein Abschnitt an, der darauf eingeht, was überhaupt unter Dienstleistungen zu verstehen ist und welche ökonomische Bedeutung sie haben. Darauf folgt eine kommentierte Vorstellung der Struktur und Prinzipien des GATS-Vertrages. Damit stellt sich die Frage, welche Akteure eigentlich an diesem Prozess beteiligt sind und welche Interessen ihm zugrunde liegen. So beschäftigt sich das nächste Kapitel mit dem Verhandlungsprozess und den Positionen darin. Schließlich werden noch einmal die zentralen Problematiken und Kritikpunkte angeführt, die sich aus den bestehenden vermachteten Weltmarktstrukturen ergeben und in den Verhandlungen widerspiegeln.
Teil II:
Der elektronische Handel (electronic commerce, E-Commerce) führt zu einem Umbruch von historischer Dimension, der das gesamte System des Handels erfasst. Er hat weitreichende Folgen für die Wirtschaft und unseren Alltag. Beim Warenhandel werden Transaktionskosten – von der Werbung, über Bestellwesen, Bezahlung bis zur Rechnungsstellung und dem Mahnwesen – deutlich gesenkt. Das Tempo der einzelnen Vorgänge und damit die Gesamttransaktion wird beträchtlich beschleunigt. Während die meisten Güter natürlich nach wie vor nur materiell zu handeln sind – auch zukünftig wird man eine Pizza allenfalls übers Netz bestellen können aber nicht digitalisiert geliefert bekommen -, gibt es völlig neue Formen der Bereitstellung bei digitalisierbaren Waren. Für Produkte, die mit Text (inkl. Software), Ton und Bild zu tun haben, war bisher ein materielles Medium in Form von Papier, Buch, Zeitung, CD, Videokassette etc. notwendig. Mit der Digitalisierung wird deren Bereitstellung über elektronische Vertriebswege wie das Internet möglich. Die klassischen Trägermedien und ihre Vertriebswege werden tendenziell überflüssig. Ganze Branchen, wie der Buchhandel, die Presse oder die Schallplattenindustrie stehen vor tiefgreifenden Veränderungen.
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