Um dem Klimawandel effizient und nachhaltig zu begegnen, ist eine globale und umfassende Energiewende erforderlich. Neben der Reduzierung des Energieverbrauchs und Effizienzsteigerungen spielt hierbei der Wechsel zu regenerativen Energien eine bedeutende Rolle. Biomasse als gut speicherbarer und konstant verfügbarer Energieträger ist dabei eine bedeutende Ressource. Der Ausbau der energetischen Nutzung von Biomasse kann jedoch nicht isoliert betrachtet werden, sondern erfordert die Betrachtung und Berücksichtigung weiterer Prozesse auf globaler Ebene, hierunter das Bevölkerungswachstum vorwiegend in Entwicklungsländern und die damit verbundene Notwendigkeit der Ernährungssicherung, der zunehmende weltweite Fleischkonsum, die prognostizierte Wasserknappheit, der Artenverlust sowie die fortschreitende Desertifikation in einigen Regionen der Erde. Vor dem Hintergrund dieser komplexen Zusammenhänge und Herausforderungen stellt sich die Frage, unter welchen Bedingungen Bioenergie für eine ökologische und sozial nachhaltige Entwicklung ein gewinnbringender alternativer Energieträger für die Zukunft sein kann.
Die Umwelt- und Entwicklungsverbände in Deutschland sehen grundsätzlich sowohl Chancen als auch Risiken in der Bioenergie. Um die Chancen der Bioenergie zu nutzen, halten die Verbände es für sehr wichtig, soziale, ökologische und ökonomische Leitplanken politisch zu verankern. Dies gilt insbesondere zur Verhinderung negativer sozialer und ökologischer Folgen für die Bevölkerung in den Anbauländern. Der Politik kommt vor diesem Hintergrund in allen relevanten Sektoren eine hohe Verantwortung zu, hier vorausschauend, wirkungsvoll und aktiv zu handeln.
Das Diskussionspapier definiert zunächst die grundlegenden Voraussetzungen für eine nachhaltige Nutzung und Produktion von Biomasse, erläutert darauf aufbauend detailliert die verschiedenen Aspekte der Ernährungssicherung und stellt abschließend Forderungen und Empfehlungen an einen nachhaltigen Bioenergieausbau zusammen.
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