Die Sonderbehandlung von Entwicklungsländern (EL) und am wenigsten entwickelten Ländern (LDC) im derzeitigen Handelssystem kann auf eine lange Entstehungsgeschichte zurückblicken, die sicherlich heute noch nicht beendet ist.
So wurde schon im Rahmen des GATT-Reviews 1954/55 erste “Besondere und Differenzierte Behandlungen” (Special and Differential Treatment, SDT) beschlossen.
Mit der Gründung der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) 1964 erhielten die ELs und LDCs mehr Einflussmöglichkeiten, ihre Forderungen und Bedürfnisse zu artikulieren. Aus diesem Prozess heraus wurde das Allgemeine Präferenzsystem (GSP) mit Vorzugsbehandlungen für ELs und LDCs im Handel festgesetzt, die vor allem aus Ausnahmeregelungen für ELs und Verpflichtungen bestehen.
Die folgende Broschüre benennt die Bereiche, in denen die SDT wirken. Ihre Umsetzung zeigt zum Beispiel im Bereich der Landwirtschaft, der Vermarktung und dem Export von Nahrungsmitteln in Industrieländer Mängel und Probleme, die trotz allem oder gerade wegen der Regelungen entstanden sind.
Es liegt an der Politik der WTO und deren bestimmenden Mitglieder (also Industieländer) ob auch in der Zukunft sich die Situation der “unterentwickelten” Länder bessert.