In der EU werden Produktion und Handel mit Zucker durch die seit 1968 bestehende Zuckermarktordnung (ZMO) geregelt. Da diese im Juni 2006 ausläuft, stand eine´Entscheidung über die Fortführung oder eine neue Verordnung unausweichlich an. Ein weiterer Faktor für den Reformbedarf entstand durch das im Mai 2005 gefällte Schiedsurteil der Welthandelsorganisation (WTO), in welchem festgestellt wurde, dass die europäische Subventionspolitik für Zucker gegen WTORegeln verstößt.
Im November 2005 hat der EU Agrar-Ministerrat getagt und auf der Basis vorheriger Entwürfe und einem über Jahre andauernden intensiven Diskussionsprozess einen Beschluss zur Zuckermarktreform gefasst. Das EU-Parlament hatte seine Stellungnahme zu dem Entwurf im Januar 2006 abgegeben. Damit war der Weg frei für die Verabschiedung, die dann am 20. Februar 2006 erfolgte. Die neue Ordnung wird im Juli 2006 in Kraft treten und von 2006 bis 2015 Gültigkeit haben.
Diese neue Studie stellt die wesentlichen Aspekte der neuen Zuckermarktordnung dar und stellt ihre Konsequenzen detailliert aus entwicklungs-, umwelt und agrarpolitischer Sicht fest. Es werden u.a. folgende wesentliche Fragestellungen abgehandelt. Was wird die Reform kosten und wen wird sie belasten? Ist Bioäthanol ein Ausweg? Welche Auswirkungen sind in Europa zu erwarten? Welche Auswirkungen hat die Reform auf die Entwicklungsländer? Leistet Zucker einen Beitrag für nachhaltige Entwicklung im Süden?
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