Die Broschüre soll allen nützen, die sich intensiv mit Fragen von traditionellem Wissen, Patenten und biologischer Vielfalt befassen. Sie vermittelt die Perspektive indigener Völker, also derjenigen, die von den Regelungen, die im Rahmen der Konvention über biologische Vielfalt (CBD), des Abkommens über handelsbezogene Aspekten von Rechten an geistigem Eigentum (TRIPs) und der Weltorganisation für Rechte an geistigem Eigentum (WIPO) direkt betroffen sind. Dabei sind die Regierungen die Akteure. Denjenigen, um deren Rechte und Interessen es geht, bleibt wenig mehr als die Beobachterrolle. Vielfach haben gerade Entscheidungsträger aus dem Norden, die in internationalen Verhandlungen über das größere politische Gewicht verfügen, noch nicht einmal Kontakt zu Vertretern indigener Völker. Diesem Defizit kann die vorliegende Broschüre nicht abhelfen. Vielleicht vermag sie jedoch den Zugang zu den Interessen und Auffassungen indigener Völker zu erleichtern.
Die Broschüre hält die Ergebnisse eines Workshops fest, der von der Tebtebba Foundation in Zusammenarbeit mit Third World Network und GRAIN organisiert wurde. Sie behandelt die mit dem Schutz traditionellen Wissens zusammenhängenden Fragen nicht aus der Perspektive eines westlich geprägten Rechtsverständnisses, sondern unmittelbar aus der Sicht indigener Völker. Die Autorin, Victoria Tauli-Corpuz, ist Direktorin von Tebtebba und langjährige Vorkämpferin für die Interessen indigener Völker. Von daher bietet diese Broschüre mehr als nur einen Einblick. Sie beschreibt eine Richtschnur für politisches Handeln, das die Rechte indigener Völker zum Ausgangspunkt nimmt. Dies führt, wie die Broschüre eindrücklich zeigt, zu einem Perspektivwechsel, aus dem sich konkrete Veränderungen internationaler Regulierungen im Umgang mit traditionellem Wissen ableiten.
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