Gemeinsames Positionspapier des “Forums für Umwelt und Entwicklung” und der Welthandelskampagne “Gerechtigkeit jetzt!”
Die Regeln des Welthandels haben erheblichen Einfluss auf die Lebenssituation vieler Menschen, insbesondere der Armen, in Nord und Süd. Die derzeitigen Handelsregeln sind ungerecht, weil sie auf die Interessen großer Unternehmen und multinationaler Konzerne aus den reichen Industrieländern zugeschnitten sind und arme und marginalisierte Menschen weiter an den Rand drängen. Entwicklung und Umweltschutz stehen im Abseits.
Die Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen fordern, bis 2015 die Zahl der Armen weltweit zu halbieren. Dies ist mit den derzeitigen Handelsregeln nicht zu leisten. Schlimmer noch: die Verhandlungen im Vorfeld der Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Hongkong führen weiter von diesem Ziel weg. Statt das Mandat der derzeitigen Verhandlungsrunde (“Doha Entwicklungsagenda”)zu erfüllen und tatsächlich die Interessen und Bedürfnisse der Entwicklungsländer in den Mittelpunkt der Verhandlungen zu rücken, drängen die Industrieländer darauf, die Märkte des Südens zum Nutzen ihrer Konzerne und Unternehmen zu öffnen. Den Armen wird dies wenig nützen, die Umwelt wird weiter Schaden nehmen.
Aus Sicht der deutschen Nichtregierungsorganisationen, die im Forum Umwelt und Entwicklung sowie der Welthandelskampagne Gerechtigkeit jetzt! zusammen arbeiten, muss die forcierte Liberalisierung im Rahmen der WTO-Verhandlungen gestoppt werden. Dringend notwendig ist eine Neujustierung der internationalen Handelsagenda, die statt Freihandel Menschenrechte, Umwelt und Entwicklung in den Vordergrund stellt.
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