Der blaue Planet verliert sein Grün: 80% aller Urwälder der Erde sind inzwischen zerstört, 40% der verbleibenden Wälder akut bedroht. Alljährlich werden nach FAO-Schätzungen 13 Mio. ha Wald vernichtet. Die Umwandlung von Wäldern in Plantagen trägt wesentlich zur fortschreitenden Entwaldung
bei. Neben den Wäldern wird auch Ackerland zunehmend für die Anlage von Plantagen genutzt. Die Folge ist, dass Ackerland immer knapper wird, Millionen Menschen von ihren Ländereien vertrieben und auf der Suche nach Ackerland in neue Waldgebiete abgedrängt werden.
Mit den Wäldern geht eine enorme Arten- und Pflanzenvielfalt verloren, denn nach Schätzungen des World Resources Institute leben etwa zwei Drittel aller Tier- und Pflanzenarten im Wald. Wälder sind zudem Lebensraum von mehreren Hundert Millionen Menschen, die direkt im oder vom Wald leben.
Die Folgen der Waldvernichtung werden immer bedrohlicher: Bodenerosionen, Erdrutsche und Überschwemmungen nehmen in rasantem Tempo zu. Längst ist erwiesen, dass Urwaldzerstörung
maßgeblich zur weltweiten Klimaerwärmung beiträgt. Nach Schätzungen werden zwischen 18-25% der weltweiten CO2-Emissionen durch die Waldvernichtung und deren Folgen verursacht.
Diese zerstörerischen Entwicklungen werden v.a. durch den hohen Papierverbrauch in den Industriestaaten sowie zunehmend auch in Schwellenländern wie China, Indien oder Brasilien beschleunigt. Die Effizienzgewinne, z.B. durch einen höheren Einsatz von Altpapier, werden durch stetiges Mengenwachstum zunichte gemacht. Deutschland liegt beim Gesamtverbrauch mit über 20 Millionen Tonnen Papier weltweit auf Platz vier. Beim Pro-Kopf-Verbrauch rangiert Deutschland auf Platz acht. Im Jahr 2006 wurde mit 252,7 kg/pro Person so viel Papier in Deutschland verbraucht wie nie zuvor. Trotz hoher Altpapiereinsatzquoten müssen über 80 Prozent der Zellstofffasern importiert werden.
Hinzu kommen Importe von Fertigprodukten aus Primärfasern. Der Schlüssel zu einem nachhaltigen Papierverbrauch liegt in einer deutlichen Reduzierung des Rohstoffverbrauchs durch Einsparungen, papierlose Alternativen und durch einen verstärkten Einsatz von Recyclingpapier.
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