Das Intergovernmental Committee of Experts on Sustainable Development Financing (ICESDF) hat seinen Anfang August fertiggestellten Abschlussbericht an die UN-Generalversammlung übergeben. Der Bericht stellt beispielsweise fest, dass vorhandene öffentliche und private Gelder eigentlich zur Finanzierung bestehender Bedürfnisse ausreichen sollten, dass aber Investitionen in Projekte für nachhaltige Entwicklung aufgrund geringerer Rendite häufig als unattraktiv gelten. Gleichzeitig werden Inkohärenz zwischen privaten und öffentlichen Investitionen und Korruption als Probleme aufgeführt. Der Bericht kann hier eingesehen werden. Er wird als ein Bestandteil neben dem Bericht der OWG und des High Level Panels aus dem letzten Jahr in den Synthese-Bericht des Generalsekretärs einfließen, der als Grundlage für zwischenstaatliche Verhandlungen dienen wird.
Oxfam hat eine interessante Analyse des OWG-Berichts anhand ihres Doughnot-Modells durchgeführt, bei welchem sie die bisherigen SDG-Vorschläge auf ihre Nachhaltigkeit untersuchen.
Bei der Post-2015-Agenda wird es nicht nur um Ziele und Unterziele gehen, ein wichtiges Element soll auch ihre Messbarkeit sein. Für die bis Herbst 2015 zu beschließenden Ziele sollen aus diesem Grund Indikatoren gefunden werden, die eine Überprüfung möglich machen können. Das Sustainable Development Solutions Network hat aus diesem Grund Ende Juni ein umfangreiches Papier zu möglichen Indikatoren veröffentlicht, basierend auf dem OWG-Bericht.
Das Thema Datensammlung für die Umsetzung und Überprüfung der Post-2015-Agenda unter dem Stichwort „data revolution“ ist ein wichtiger Nebenstrang der Post-2015-Debatte, der insbesondere auch in Ländern des Globalen Südens aufgegriffen wird. Anfang August tagte hierzu beispielsweise das Sekretariat der Pazifischen Gemeinschaft und diskutierte über die Bedeutung von Statistiken auf die Umsetzung bestehender Politiken. Eine kurze Zusammenfassung findet sich hier. Eine Vielzahl von weiteren Artikeln und Kommentaren zum Thema „data revolution“ findet sich hier.
Von Marie-Luise Abshagen