WTO in der Krise, Globalisierung in der Kritik:
Wohin entwickelt sich die internationale Handelspolitik?
22. Zivilgesellschaftliches Außenwirtschaftsforum
Die Welthandelsströme wachsen inzwischen langsamer als die Weltwirtschaft, die Zollpolitik von US-Präsident Trump sorgt für erhebliche Unsicherheiten. Zum Jahresende ist der Streitbeilegungsmechanismus der Welthandelsorganisation (WTO) nicht mehr entscheidungsfähig, weil die USA die Ernennung neuer Jurymitglieder blockieren. Die WTO hat dann ungefähr die gleiche Verbindlichkeit wie das Pariser Klimaabkommen: Verstöße werden nicht mehr sanktioniert. Aber auch geplante bilaterale Abkommen wie das der EU mit Südamerikas Mercosur-Ländern stoßen auf heftigen Widerstand: mehrere Länder haben bereits angekündigt, das Abkommen abzulehnen.
Ist das das Ende der internationalen Handelspolitik, fast pünktlich zum 20ten Jahrestags der ersten gescheiterten WTO-Ministerkonferenz in Seattle 1999? Steckt die Globalisierung in einer unumkehrbaren Krise? Wie muss sich die deutsche Wirtschaft aufstellen, um sich diesen Herausforderungen zu stellen? Können mehr Marktöffnung bei Agrar- und Dienstleistungsmärkten, mehr Hindernisse für Regulierung im öffentlichen Interesse sowie der Ausbau der Paralleljustiz für Konzerne noch die Antwort sein? Braucht die EU-Handelspolitik neue Inhalte, um für ökonomische, Klima- und Umweltkrisen bereit zu sein?
Diskutieren Sie mit, wenn wir gemeinsam mit unseren Gästen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft die aktuelle Lage der Weltwirtschaft und die internationale Handelspolitik in den Fokus nehmen.
Uhrzeit: 18:00 – 20:30 Uhr (17:30 Einlass)
Termin:Â Dienstag, 26. November 2019
Veranstaltungsort: : Langenbeck-Virchow-Haus, Luisenstraße 58/59, 10117 Berlin
Wir freuen uns auf Beiträge von u.a.
- Christian Forwick, Leiter der Unterabteilung Außenwirtschaft, Handelspolitik & Amerika im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
- Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forum Umwelt und Entwicklung
- Lia Polotzek, Referentin für Wirtschaft, Finanzen und Handel beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
- Barbara Sennholz-Weinhardt, Referentin für Wirtschaft und Globalisierung bei Oxfam Deutschland e.V.
- Werner Raza, Ökonom und Leiter der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE)
- Afrika Kiiza, Referent für Trade Policies and Negotiations bei SEATINI-Uganda
Moderation: Ursula Weidenfeld, Wirtschaftsjournalistin
Anmeldung: