Am 2. Juni veröffentlichten die co-facilitators den Zero Draft für das Abschlussdokument der Post-2015-Agenda. Mittlerweile gibt es eine Sammlung von Feedback zum Zero-Draft, diese findet sich hier und im Anhang. Feedback kann außerdem weiterhin über dieses Formular an UN-NGLS und UN-DESA übermittelt werden, bisher darüber eingegangene Rückmeldungen lassen sich hier
Ein zentraler Strang der SDGs werden die Indikatoren sein, die diese messbar machen. Ein Set von Indikatoren soll bis März 2016 vorliegen, verantwortlich für ihre Formulierung ist die sogenannte Inter-Agency Expert Group (IAEG), die von der UN Statistikkommission (UNSC) ins Leben gerufen wurde und sich aus VertreterInnen von 28 nationalen Statistikkommissionen zusammensetzt (DE ist nicht dabei). Ihr erstes Treffen fand vom 1.-2. Juni statt, bei dem als Leitung Lisa Grace S. Bersales, National Statistician, Philippine Statistics Authority, und Fabiola Riccardini, Italian National Institute of Statistics gewählt wurden. Eine Zusammenfassung der Sitzung findet sich hier, die offiziellen Draft Conclusions der ersten Sitzung finden sich hier und eine Bewertung des SDSN hier. Im Mai 2015 hatte die UNSC eine erste Liste mit möglichen Indikatoren veröffentlicht, die streckenweise noch sehr allgemein gehalten waren. Am 1. Juni wurde auf dessen Grundlage von der UN Statistic Division eine Liste mit „First Proposed Priority Indicators“ herausgegeben. Kritiker wie Social Watch mahnen nun an, dass durch diese Indikatoren die SDGs umgeschrieben oder teilweise sogar ausgelassen würden, dies treffe für mindestens 50 Unterziele
Immer mehr Aufmerksamkeit bekommt die Frage, wie sich die SDGs auf die nationale Ebene herunterbrechen lassen. Denn die SDGs sollen universell sein. Aber worum geht es beim Konzept der Universalität eigentlich und wie kann diese erreicht werden? Darum geht es in folgenden Publikationen: UN Office of the High Commissioner for Human Rights (OHCHR) und UN Environment Programme (UNEP) briefing note ; Auseinandersetzung mit Universalität von Social Watch; Universalität als Aufgabe für Industrieländer vom Stakeholder Forum; Universality and Differentiation von ECDPM. Anregungen für die Umsetzung von nachhaltigen Konsum- und Produktionsmustern finden sich in der neu veröffentlichten UNEP-Publikation „Sustainable Consumption and Production – A Handbook for Policymakers“ (im Anhang). Einen Überblick über erreichte – oder nicht erreichte – SDGs will der Target Tracker, eine Online-Datenbank von post2015.org, liefern. Das ODI wiederum vergleicht in der neuen Publikation „Mind the Gap: A Comparison of international and national targets for the SDG agenda“, wo sich die größten Herausforderungen zwischen dem derzeitigen Stand von Entwicklung und dem Anspruch der SDGs befinden.
Vom 15.-19.6. fand die dritte Drafting Session für das Abschlussdokument der Financing for Development Verhandlungen statt. Themen waren unter anderem: scaling up efforts to end hunger; the establishment of a new platform to bridge the infrastructure financing gap; boosting access to finance for micro, small and medium-sized enterprises (MSMEs); protecting ecosystems for all and being mindful of the impact on the planet; and creating the right conditions to attract private capital. Das Statement der EU ist hier Zusammenfassungen der Verhandlungen finden sich hier.
Für mehr Informationen zum Post-2015-Prozess sei auch das das Policy Update von Faye Leonie, IISD, empfohlen, das regelmäßig die neusten Entwicklungen zusammenfasst. Der Blogbeitrag von Marissa Chmiola, Global Health Technologies Coalition, auf post2015.org fasst die offenen Fragen der Verhandlungen gut zusammen.
Eine Vorversion des Global Sustainable Development Reports (GSDR) ist veröffentlicht worden. Der GSDR wird von den UN erstellt und soll Informationen aus Wissenschaft und Politik über den Stand nachhaltiger Entwicklung weltweit und zur Überprüfung der SDGs zusammenbringen.
Als neuer Präsident der UN-Generalversammlung (UNGA) wurde Mogens Lykketoft aus Dänemark gewählt. Er war bisher Sprecher des Dänischen Parlaments und ehemaliger Finanz- und Außenminister. Als Thema der 70. UNGA wählte er ‘The UN at 70 – a new commitment to action.’
Von Marie-Luise Abshagen