- Mai 2018; 10:00-16:00 Uhr
Langenbeck-Virchow-Haus
Luisenstraße 59, 10117 Berlin
Der Skandal um Cambridge Analytica und Facebook im März 2018 hat wieder einmal gezeigt: Wenn wir über Digitalisierung reden, geht es um grundlegende Aspekte unserer modernen Gesellschaft. Unser Konsum-, Sozial- oder gar Wahlverhalten wird von Algorithmen beeinflusst, die wir als Bürgerinnen und Bürger nicht kennen oder beherrschen können. Der Wert unserer Daten, freiwillig bereitgestellt oder unfreiwillig gesammelt, steigt, ohne dass wir wirklich wissen, was das eigentlich umfasst.
Die Debatte um Digitalisierung ist vielseitig und diffus zugleich – vor allem ist sie aber außerhalb der netzpolitischen Kontexte geprägt von Unklarheiten. Im Spannungsfeld zwischen Technik-Utopismus, Kritik am zunehmenden Ressourcenverbrauch und steigender privater Nutzung digitaler Dienste bleibt bisher wenig Raum für ganz grundlegende Fragen.
Was soll denn eigentlich alles unter Digitalisierung gefasst werden? Was ist davon wirklich neu, was eine Entwicklung, die den wirtschaftspolitischen Trends der letzten Jahrzehnte folgt? Welche Regulierungen gibt es und wo ist dringender Nachholbedarf? Können Regulierungen an nationalen oder europäischen Grenzen stehenbleiben, oder müssen sich nicht vielmehr internationale Organisationen wie die UN viel stärker damit befassen? Wie auskunfts- und handlungsfähig sind wir als NGOs? Und was macht die Bundesregierung eigentlich wirklich alles im Zusammenhang mit Digitalisierung?
Hierüber wollen wir uns in diesem 2. zivilgesellschaftlichen Workshop austauschen – mit Blick auf Fortschritt und Grenzen, Probleme und Chancen, Hype und Seriosität, Mitgestaltung und Widerstand, Technik und Regulierung.
Dafür werden wir uns im ersten, öffentlichen Teil einigen ausgewählten Themen der Digitalisierung widmen und mit ExpertInnen aus diesen Feldern diskutieren.
In einem zweiten, zivilgesellschaftsinternen Teil wollen wir uns über Prozesse in Politik und Verbänden austauschen. Gemeinsam wollen wir mit KollegInnen, die aktiv zu Digitalisierung arbeiten, konkrete Thesen erarbeiten und mit Blick auf eine Zusammenarbeit diskutieren.
Programm
10:00 Ankommen
10:15 Begrüßung
10:30-12:00 Blick auf Digitale Themen
Politische Bedeutung von Algorithmen – Ben Wagner, Wirtschaftsuniversität Wien
Wirtschaft und Menschenrechte bei Digitalunternehmen – Daniel Moßbrucker, Reporter ohne Grenzen
Internationale Internet Governance – Monika Ermert, Journalistin
mit anschließender Diskussion
12:00-13:00 Mittagspause
13:00-15:30 Zivilgesellschaftsinterner Teil
Überblick Aktivitäten der Bundesregierung
Diskussion von Thesen zur Digitalisierung
15:30-16:00 Uhr Zusammenfassung und weiteres Vorgehen
Anmeldung bis 22. Mai 2018 unter: abshagen@forumue.de
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Die Veranstaltung wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Deren Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.